Zürich, 22. Mär (Reuters) - Die Schweizer Börse hat im
Verlauf des Montagvormittags ins Minus gedreht. Nach den
jüngsten Kursgewinnen sei der Markt an einem Punkt angelangt,
von dem aus ein weiterer Anstieg nur noch äusserst schwer
möglich sei, erklärten Händler. Diese sprachen zugleich von der
Wahrscheinlichkeit einer länger anhaltenden Konsolidierung.
Allerdings könne es vor dem Quartalsultimo noch zu einer
marktstützenden Kurspflege kommen. Zins- und Konjunkturängste
und anhaltende Unsicherheiten im Zusammenhang mit der
Verschuldung Griechenlands drückten derzeit allerdings vor allem
auf die Kurse der Finanzwerte und der Aktien zyklischer Firmen.
Der SMI<.SSMI> notierte am Mittag um ein Prozent tiefer auf
6811 Punkten. Der breite SPI <.SSHI> verlor ebenfalls ein
Prozent auf 5934 Zähler.
UBS verbuchten einen Kursabschlag von zwei Prozent
und Credit Suisse sogar von 3,2 Prozent. Die CS-Aktien
litten laut Händlern hauptsächlich darunter, dass die
Ermittlungen gegen mutmassliche deutsche Steuerhinterzieher auch
auf Bankberater ausgedehnt wurden. Die Bank schränkt
Deutschland-Reisen ihrer Mitarbeiter nun ein. "Allerdings ist
die Geschichte nicht neu. Die Daten-CD wird seit Wochen mit der
CS in Verbindung gebracht", so ein Händler.
Die Versicherungstitel verloren ein bis zwei Prozent.
Bei den Zyklikern beliefen sich die Verluste auf rund ein
Prozent. ABB und Holcim wurden um 0,8
Prozent tiefer gehandelt.
Swatch-Aktien verloren wegen Gewinnmitnahmen nach
dem jüngsten Kurssprung 2,4 Prozent. In der Vorwoche hatten
positive Aussagen des Swatch-Präsidenten am Rande der Basler
Uhren- und Schmuckmesse dem Titel deutlich an Auftrieb
verliehen.
Die Einbussen von rund einem Prozent bei den Pharmawerten
brachten Händler mit der Verabschiedung der US-Gesundheitsreform
in Zusammenhang, auch wenn deren Auswirkungen derzeit noch nicht
ganz klar seien. Nach langem hin und her war die
Gesundheitsreform am Wochendende endlich auf den Weg gebracht
worden. Novartis und Roche verloren ein
Prozent.
Die Aktie von OC Oerlikon legte zwei Prozent zu.
Gemäss Angaben von Kreisen haben sich die wichtigsten Parteien
auf eine Bilanzsanierung beim hochverschuldeten Anlagenbauer
geeinigt. Es sei eine Gesamtentschuldung von deutlich über einer
Milliarde Franken geplant, hiess es. Renova bringe mehr als die
ursprünglich geplanten 400 Millionen Franken ein, behalte aber
eine Beteiligung von über einem Drittel an dem Unternehmen.
Die Papiere der Metall Zug Gruppe schnellten bei
dünnen Umsätzen 3,7 Prozent nach oben auf 2800 sfr. Das
Unternehmen berichtete für 2009 einen um zwei Prozent auf 790
Millionen sfr gesunkenen Umsatz. Der Gewinn fiel dagegen dank
eines guten Finanzergebnisses um 125 Prozent höher aus.
Die Aktien von Meyer Burger legten mehr als zwei
Prozent zu. Der Solarzulieferer hat laut Händlern ein sehr gutes
Ergebnis vorgelegt.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew
Thompson)