FOKUS 1-US-Börsen mit leichten Gewinnen

* Zahl der Wohnbaubeginne im April auf tiefsten Stand seit 50 Jahren eingebrochen

* Banken- und Energietitel stützen

(Neu: Indizes drehen ins Plus, Banken- und Energietitel, Dax, Kurse aktualisiert)

New York, 19. Mai (Reuters) - Die US-Börsen haben am Dienstag nach anfänglichen Verlusten ins Plus gedreht. Vor allem Banken- und Energietitel stützten die Indizes. Begrenzt wurden die Gewinne jedoch durch die neue Angst vor einer weiteren Talfahrt am US-Immobilienmarkt. Die Zahl der Wohnbaubeginne brach im April überraschend um 12,8 Prozent auf den tiefsten Stand seit 50 Jahren ein. Eine baldige Besserung ist nicht in Sicht, da auch die Zahl der Baugenehmigungen auf ein Rekordtief fiel.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte stieg um 0,3 Prozent auf 8526 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> gewann 0,4 Prozent auf 913 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> legte 0,1 Prozent zu auf 1734 Stellen. In Frankfurt schloss der Dax<.GDAXI> 2,2 Prozent höher bei 4959,62 Punkten, nachdem er im Verlauf erstmals seit Januar die Marke von 5000 Punkten übersprungen hatte.

Die vor Handelsbeginn veröffentlichten Daten vom Immobilienmarkt waren eine kalte Dusche für die Anleger: Erst am Montag hatte die Hoffnung auf eine Trendwende am Immobilienmarkt der Wall Street kräftige Gewinne beschert. "Der Markt hatte sich ein Indiz dafür versprochen, dass die Talfahrt in dieser für die Wirtschaft so wichtigen Branche nachlässt", sagte Peter Kenny von Knight Equity Markets.

Die Titel der Baumarktkette Home Depot standen mit einem Minus von über vier Prozent auf der Verliererseite, obwohl der Konzern nach aggressiven Kostensenkungen im Auftaktquartal seinen Gewinn steigern konnte. Hier hatten sich die Anleger offenbar noch bessere Zahlen erhofft, nachdem der Rivale Lowe's bereits am Montag mit seiner Bilanz positiv überrascht hatte. Dagegen steckten die Aktien von Hausbauunternehmen den Schreck über die Baubeginne relativ gut weg: So legten etwa die Titel von D.R. Horton 0,8 Prozent zu.

Auch Finanztitel konnten Kursgewinne verbuchen. Goldman Sachs, Morgan Stanley und weitere Institute haben die Erlaubnis zur Rückzahlung von staatlichen Hilfen beantragt. Branchenexperten werten dies als weiteren Hinweis darauf, dass der Höhepunkt der Finanzkrise definitiv vorüber ist. Goldman-Sachs-Aktien gewannen 0,7 Prozent hinzu, Morgan-Stanley-Titel legten 1,8 Prozent zu. American Express-Aktien gaben dagegen 1,7 Prozent nach. Der Konzern hatte mitgeteilt, angesichts wachsender Kreditausfälle weitere 4000 Arbeitsplätze zu streichen.

(Reporter: Leah Schnurr; bearbeitet von Stefanie Huber; redigiert von Boris Berner)