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FOKUS 2-Anleger fürchten Wirtschaftsflaute - Dax stürzt ab

Veröffentlicht am 29.06.2010, 18:18

* US-Verbrauchervertrauen im Juni eingebrochen

* Frühindikator für China schürt Nervosität unter Anlegern

* Dollar und Yen gesucht

(neu: US-Daten, deutsche Einzelwerte, Händler)

Frankfurt, 29. Jun (Reuters) - Die Angst vor einer Abschwächung der Weltwirtschaft hat die Aktienmärkte fest im Griff. Anzeichen für ein langsameres Wachstum in China lösten am Dienstag Kursstürze an den Börsen in Europa aus und setzten den Euro unter Druck. Auch in den USA machten sich Sorgen über einen neuerlichen Abschwung breit: Wegen der anhaltend hohen Arbeitslosigkeit trübte sich das Verbrauchervertrauen dort im Juni unerwartet stark ein. Die enttäuschenden US-Daten beschleunigten am Nachmittag die Talfahrt an den Börsen: Der Dax<.GDAXI> schloss mit einem Abschlag von 3,3 Prozent bei 5952 Stellen und damit erstmals seit zweieinhalb Wochen unter der psychologisch wichtigen Marke von 6000 Punkten. Der Stoxx50<.STOXX50> der wichtigsten europäischen Aktien verlor 4,2 Prozent, auch die US-Börsen verzeichneten herbe Verluste.

"Die US-Verbraucher bewegt offenbar, dass die Erholung des Arbeitsmarktes langsamer als gedacht vorangeht und der Immobilienmarkt noch immer schwach ist", sagte Analystin Sintje Diek von der HSH Nordbank. Michael Sheldon von RDM Financial warnte: "Wenn die Verbraucher ein weiteres Mal an ihrer Bunkermentalität festhalten, die wir in der vorigen Rezession beobachtet haben, könnten wir wieder in eine Phase des schwächeren Wachstums eintreten." In der weltgrößten Volkswirtschaft hängen rund zwei Drittel der Wirtschaftskraft vom privaten Konsum ab.

FURCHT VOR DURCHHÄNGER CHINAS

Die Sorge vor einer Konjunktureintrübung in den USA paarte sich mit der Befürchtung, dass China als Wachstumslokomotive Asiens der Dampf ausgehen könnte. "Die Sorgenfalten sind größer geworden", sagte Kapitalmarktanalyst Dennis Nacken von Allianz Global Investors. "Die Schwellenländer haben sich nach der Finanzkrise als Stabilitätsanker für die Industriestaaten etabliert. Die Weltkonjunktur ist inzwischen in eine viel größere Abhängigkeit von der Wachstumskraft der Schwellenländer geraten." Auf Neuigkeiten aus China reagieren die Investoren mittlerweile äußerst sensibel. "Bei der hohen Nervosität derzeit reicht auch ein weitgehend unbeachteter Index, um die Märkte ins Wanken zu bringen", sagte Andreas Schubert vom Vermögensverwalter Marcard Stein & Co. So erlangte der China-Frühindikator des US-Forschungsinstituts Conference Board ungeahnte Aufmerksamkeit. Die Experten korrigierten das Index-Plus für April deutlich herab auf 0,3 (März: 1,2) Prozent von bisher 1,7 Prozent. Auch Daten aus Japan schreckten die Marktteilnehmer auf. Die Industrieproduktion war im Mai rückläufig.

In Frankfurt belastete unter anderem das Dax-Schwergewicht BASF mit einem Abschlag von 4,7 Prozent den deutschen Leitindex. Auch Siemens drückte mit einem Minus von 3,8 Prozent den Gesamtmarkt. Vor allem für die exportlastigen deutschen Firmen wäre es ein Problem, wenn die chinesische Konjunkturlokomotive an Schwung verliert, sagte ein Händler.

EURO ALS PRÜGELKNABE

Am Devisenmarkt trafen die Konjunktursorgen vor allem die europäische Gemeinschaftswährung, die zuletzt massiv Vertrauen an den Märkten verloren hatte. Der Euro fiel um rund einen Cent auf 1,2187 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit zwei Wochen.

Auch das Auslaufen des bislang umfassendsten Refinanzierungsprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB) zum Monatsende am Donnerstag erhöhte die Nervosität am europäischen Aktien- und Devisenmarkt, wie Händler berichteten. Zu diesem Termin müssen die Geschäftsbanken auf einen Schlag mehr als 440 Milliarden Euro an die Zentralbank zurückzahlen. "Der Markt schaut sich genau an, wie der Interbankenmarkt danach funktioniert", sagte Christian Falkner von Alpha-Trading. (Reporter: Kirsti Knolle, Stefan Schaaf, Daniela Pegna, Tom Körkemeier; redigiert von Ralf Banser)

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