* Gewinnmitnahmen bei Bankaktien und Daimler-Papieren
* Moody's-Studie belastet britische Finanzwerte
* KlöCo enttäuscht, Phoenix Solar überzeugt
(neu: Britische und griechische Banken, Daimler)
Frankfurt, 09. Mär (Reuters) - Gewinnmitnahmen bei
Finanzwerten und beim Index-Schwergewicht Daimler
haben am Dienstag den deutschen Aktienmarkt belastet. Der
Dax<.GDAXI> notierte am Mittag 0,4 Prozent tiefer bei 5851
Punkten. "Der Markt ist den dritten Tag in Folge knapp an den
5900 Punkten abgeprallt, und es gibt keine positiven
Nachrichten, die ihn herausreißen könnten", sagte ein Händler.
Am Morgen war der Index bis auf 5892 Stellen geklettert.
Finanzwerte wurden europaweit verkauft, der
Branchenindex<.SX7P> gab 1,6 Prozent nach. "Da sind die
fettesten Gewinne drauf", sagte ein Händler. Im Dax zählten die
Aktien der Commerzbank und der Deutschen Bank
mit Kursverlusten von 1,1 beziehungsweise einem Prozent zu den
größten Verlierern. In der Vorwoche hatten die Aktien der
Deutschen Bank neun Prozent gewonnen und sich damit noch besser
als der Dax geschlagen, der fünf Prozent geklettert war.
Stärker ins Minus rutschten die Aktien der Aareal
Bank, die 4,7 Prozent nachgaben und damit
MDax<.MDAXI>-Schlusslicht waren. Händler verwiesen auf
Spekulationen auf eine geplante Kapitalerhöhung. Das Institut
lehnte eine Stellungnahme ab und erklärte, sich grundsätzlich
nicht zu Spekulationen über Transaktionen zu äußern.
Die Aktien britischer Banken wurden von einer skeptischen
Studie der Ratingagentur Moody's belastet. Sie warnte, dass sie
die Bonitätsbewertung der Institute nach dem Auslaufen der
staatlichen Stützungsmaßnahmen überprüfen könne. Die im
Stoxx50<.STOXX50> gelisteten Papiere von HSBC und
Barclays verloren ein beziehungsweise 1,4 Prozent. Der
griechische Banken-Index<.FTATBNK> lag 2,1 Prozent im Minus,
nachdem die Analysten der Deutschen Bank ihre Gewinnprognose für
EFG Eurobank, Alpha Bank und National Bank of
Greece gesenkt hatte.
POST ENTTÄUSCHT ANLEGER MIT AUSBLICK
Einer der schwächsten Dax-Werte waren die
Post-Aktien, die bis zu 3,6 Prozent einbüßten. Bis zum
späten Mittag grenzten sie ihre Kursverluste auf 1,6 Prozent
ein. Während Händler von einem schwachen Ergebnis und einem
enttäuschenden Ausblick sprachen, gefalle einigen Anlegern die
Dividende, erklärte ein Börsianer die Erholung. Die Post hatte
eine Dividende von 0,60 Euro angekündigt und für die kommenden
Jahre eine kontinuierliche Dividendenpolitik in Aussicht
gestellt. Viele Analysten zeigten sich aber enttäuscht und
kündigten eine Überprüfung ihrer Empfehlungen an.
Daimler büßten 1,7 Prozent ein, was Händler vor
allem mit Gewinnmitnahmen begründeten. Hingegen spielte nach
Einschätzung von Börsianern die enttäuschenden Zahlen und die
Dividendenstreichung des Flugzeug- und Raumfahrtkonzerns
EADS, an dem der Autobauer beteiligt ist, keine große
Rolle. "Die Probleme sind bekannt, da kam der schlechte Ausblick
nicht mehr allzu überraschend", sagte ein Händler. Allerdings
rutschten die im MDax<.MDAXI> und in Paris notierten
EADS-Aktien 4,4 Prozent ab. Neben dem Ausblick belastete der
Ausstieg aus dem Bieterrennen um ein Tankflugzeuge für die
US-Luftwaffe die Aktie.
Nach einem unerwartet hohen Jahresverlust standen auch die
Papiere von KlöCo auf den Verkaufslisten. Die Titel
des Stahlhändlers fielen um 1,4 Prozent. Im TecDax<.TECDAX>
schossen nach einem überraschend zuversichtlichen Ausblick die
Aktien von Phoenix Solar um 5,6 Prozent nach oben.
"Endlich ein starker Bericht im vierten Quartal", stellten die
Analysten der Commerzbank fest. Die Aktien von Smartrac
profitierten von einem Rahmenabkommen mit De La Rue Identity
Systems zur Bereitstellung von elektronischen Lösungen
für Ausweispapiere. Die Titel stiegen um fünf Prozent.
(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Olaf Brenner)