😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

FOKUS 2-Aschewolke und Fall Goldman setzen Dax weiter zu

Veröffentlicht am 19.04.2010, 14:46

* Aktien der Fluggesellschaften deutlich im Minus

* Spekulationen über Auswirkung von Vorwürfen gegen Goldman

(neu: Fraport, Kuoni, Citigroup)

Frankfurt, 19. Apr (Reuters) - Die Aschewolke aus Island und Betrugsvorwürfe gegen die US-Bank Goldman Sachs haben die Anleger am Montag weiter verunsichert. Der Dax<.GDAXI> fiel bis zum frühen Nachmittag um 0,5 Prozent auf 6150 Zähler, nachdem er am Freitag schon 1,8 Prozent verloren hatte. "Die Leute sind wegen Goldman Sachs und der Aschewolke nervös", fasste ein Händler zusammen. Die US-Börsenaufsicht SEC wirft Goldman Betrug bei der Vermarktung verbriefter Hypothekenkredite vor und hat daher eine Zivilklage gegen die Bank angestrengt.

Der Asche speiende Vulkan Eyjafjallajokull legt seit Donnerstag weite Teile des europäischen Luftverkehrs lahm. "Wir schauen hauptsächlich in den Himmel", kommentierte ein Händler die Flugausfälle. Die Asche-Wolke trifft die Fluggesellschaften weltweit nach Einschätzung des Internationalen Luftfahrtverbandes (IATA) härter als die Anschläge vom 11. September 2001 in den USA. Nur wenige Börsianer fürchten indes akute Auswirkungen für die Gesamtwirtschaft. Bisher sei die Sperrung des europäischen Luftraumes ein Ärgernis, aber keine größere Belastung der Wirtschaft, erklärte Commerzbank-Analyst Simon Junker. "Größere gesamtwirtschaftliche Schäden sind erst bei anhaltenden Störungen des Flugverkehrs zu erwarten."

Schlusslicht im Dax waren die Aktien der Lufthansa mit einem Abschlag von bis zu sechs Prozent auf 11,98 Euro. Die im SDax<.SDAXI> notierten Aktien von Air Berlin rutschten um bis zu 8,5 Prozent ab. Im MDax <.MDAXI> büßten die Aktien von TUI bis zu 6,6 Prozent ein. Die Tochter TUI Travel bezifferte die Kosten für die Flugausfälle auf bislang umgerechnet 22,7 Millionen Euro. Ihre in London notierten Papiere verloren in der Spitze 4,2 Prozent. Die Aktien des Flughafenbetreibers Fraport fielen um bis zu 6,6 Prozent. In Madrid gaben die Aktien von Ferrovial, des Besitzers des britischen Flughafenbetreibers BAA, 3,8 Prozent nach. In Zürich brachen die Aktien des Reiseveranstalters Kuoni um 7,5 Prozent ein. Bis zum frühen Nachmittag holten alle Werte aber wieder etwas auf und notierten noch zwei bis vier Prozent niedriger.

Von den Flugausfällen profitierten dagegen die Titel des Autovermieters Sixt, die den SDax mit einem Plus von in der Spitze sieben Prozent anführten. Auch die Aktien von Eurotunnel stiegen um 4,7 Prozent an.

GOLDMAN BELASTET FINANZWERTE

Zu den größten Verlierern zählten daneben europaweit die Finanztitel. Händler verwiesen auf Spekulationen über eine schärfere Bankenregulierung nach den Betrugsvorwürfen gegen Goldman Sachs. "Der Fall birgt aus Sicht von Finanzwerten mehrere Risiken: Es könnte massive Entschädigungszahlungen geben, das Renommee von Investmentbanken könnte bei weiterer Feststellung ähnlicher Praktiken leiden, was das Geschäft schwieriger machen würde, und es könnte zu einer schärferen Regulierung kommen", fasste Analyst Konrad Becker von Merck Finck zusammen. Strengere Vorschriften könnten sich negativ auf die Gewinnmargen der Geldhäuser auswirken.

In Frankfurt fielen die Aktien der Deutschen Bank zeitweise um 4,7 Prozent, holten am Nachmittag aber deutlich auf. Auch die Papiere anderer europäischer Großbanken standen zeitweise unter Druck. In Zürich verloren UBS bis zu vier Prozent, womit der Vorwochengewinn wieder ausradiert wurde. Auch ING und HSBC zählten mit Abschlägen von über zwei Prozent zu den größten Verlierern im Stoxx50<.STOXX50>. Unterstützung kam vom Zwischenbericht der Citigroup. Die US-Großbank war im ersten Quartal überraschend deutlich in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. "Das sind erst einmal gute Zahlen", sagte ein Händler.

Gefragt waren die Aktien von Siemens, die um ein Prozent zulegten. Industriesparten-Chef Heinrich Hiesinger hatte in einem Zeitungsinterview gesagt, er sei vorsichtig optimistisch. Begehrt waren auch die Aktien des niederländischen Konkurrenten Philips, die in Amsterdam um 2,8 Prozent stiegen. Der Konzern hatte im ersten Quartal mit einen Überschuss von 201 Millionen Euro die Markterwartungen deutlich übertroffen.

(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Kathrin Schich)

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.