* Lage in Griechenland belastet weiter
* BASF-Aktien legen nach Bilanz zu
* Gemischtes Bild bei Telekom, RWE und Allianz
* Solarwerte mit Abschlägen
(neu: Händleraussagen, aktuelle Kurse, Q-Cells,
US-Konjunkturdaten)
Frankfurt, 25. Feb (Reuters) - Angesichts des Reigens von
Bilanzen großer deutscher Unternehmen tendierte der deutsche
Aktienmarkt am Donnerstag unverändert. Der Dax<.GDAXI> fiel bis
zum frühen Nachmittag um 0,1 Prozent auf 5612 Punkte. "Die
Zahlen heben sich gegenseitig auf. Am Ende bleiben kaum Impulse
übrig", erklärte Marktstratege Christoph Schmidt von der Helaba.
Der Aktienmarkt befinde sich in einer Findungsphase. "Wenn man
nicht weiß, was man tun soll, macht man erst mal gar nichts."
Ein Händler warnte, die Sorge um die Staatsfinanzen von
Griechenland belaste weiter. "Das ist alles noch nicht
abgehakt."
Belastend wirkten Händlern zufolge Aussagen der
Ratingagentur Standard & Poor's, eine weitere Herabstufung
Griechenlands um ein bis zwei Noten in den nächsten Wochen sei
möglich. Auch Moody's warnte, sein Rating anzupassen. Zudem
wartete der Markt auf Konjunkturzahlen aus den USA, die den
Börsen eine neue Richtung geben könnten. Am Nachmittag werden
Daten zum US-Arbeitsmarkt, den Bauausgaben im Dezember und dem
Verarbeitenden Gewerbe veröffentlicht.
Eindeutig positiv reagierten nur die BASF-Aktien
mit einem Plus von 4,5 Prozent auf 42,49 Euro auf die
Geschäftszahlen. "Das vierte Quartal von BASF ist beeindruckend,
und die Zahlen liegen sowohl über unseren als auch den
Schätzungen der meisten anderen Analysten", erklärte
BHF-Bank-Analystin Annett Weber. Laut DZ-Bank-Analyst Peter
Spengler ist der Ausblick für 2010 positiv zu werten. Der
Chemieriese dämpfte zwar Hoffnungen auf eine schnelle Erholung,
beteuerte aber, er rechne auch für das laufende Jahr mit
besseren Geschäften. "BASF ist für seinen vorsichtigen Ausblick
bekannt", sagte ein Börsianer. "Der Markt weiß das richtig
einzuordnen."
TELEKOM, RWE, ALLIANZ GEBEN GEMISCHTES BILD AB
Nach anfänglichem Zögern nahm der Markt auch die
Geschäftszahlen der Allianz positiv auf, allerdings
nicht begeistert. Zwar überzeuge die Dividendenerhöhung, jedoch
lasse der Konzern einen Ausblick vermissen, sagte Helaba-Analyst
Christoph Schmidt. Allianz-Aktien stiegen um 1,0 Prozent.
Europas größter Versicherer hatte nach einer
Ergebnisverbesserung eine etwas stärkere Dividendenerhöhung als
erwartet angekündigt. Zugleich mochte der Konzern keine genaue
Prognose für 2010 abgeben.
Auf wenig Euphorie stieß die Bilanz der Deutschen
Telekom. Nach ersten Verlusten von bis zu 1,7 Prozent
grenzten die T-Aktien die Abschläge auf 0,6 Prozent ein. Die
Bonner wollen den Aktionären trotz eines Einbruchs des
Nettogewinns zwar eine stabile Dividende für 2009 zahlen und
stellten auch für die nächsten Jahre eine Mindestausschüttung in
Aussicht. Doch für das laufende Jahr erwartet der Vorstand einen
leichten operativen Ergebnisrückgang.
Mit Verkäufen quittierten die Anleger hingegen die Senkung
der mittelfristigen Prognose von RWE. Die Aktien des
Energieriesen fielen um 1,6 Prozent und führten die
Verliererliste an. Auch E.ON gerieten in den Sog des
Konkurrenten und büßten 1,2 Prozent ein.
Die Henkel-Vorzüge notierten nach der Vorlage der
Bilanz mit 1,0 Prozent im Plus.
Im MDax<.MDAXI> fielen die Aktien von Sky um 1,7
Prozent. Der Bezahl-TV-Sender steckt in der Verlustzone fest.
Die im TecDax<.TECDAX> notierten Solarworld-Aktien
brachen um 3,9 Prozent ein. Der Solarkonzern hatte für 2009
einen Gewinneinbruch ausgewiesen. Analysten zeigten sich
enttäuscht. Der Ausblick sei vage, schrieb DZ-Bank-Analyst Sven
Kürten. Das vierte Quartal sei sehr schwach. Erst vor zwei Tagen
hatte Solarworld-Chef Frank Asbeck "ausgesprochen gute" Zahlen
angekündigt. Auch die Aktien des Konkurrenten Q-Cells
befanden sich auf Talfahrt. Mit einem Minus von 5,3 Prozent
führten die Aktien der Solarfirma die Verliererliste im
TecDax<.TECDAX> an, nachdem sie bereits am Vortag fast vier
Prozent verloren hatten. Seit Jahresbeginn haben die Titel ein
Drittel ihres Wertes eingebüßt.
(Reporter: Andrea Lentz und Nadine Schimroszik; redigiert
von Olaf Brenner)