* Erleichterung nach Aussagen von Fed und Bank von Japan
* Jahreshoch von 6094 Punkten rückt in den Blick
* Finanzwerte haussieren nach Unicredit-Zahlen
(neu: Platzierungsgerüchte bei Metro)
Frankfurt, 17. Mär (Reuters) - Zum ersten Mal seit Mitte
Januar hat der Dax<.GDAXI> die psychologisch wichtige Marke von
6000 Punkten übersprungen. Der Leitindex stieg am Mittwoch um
0,8 Prozent auf 6020 Zähler. Damit rückt das Jahreshoch von 6094
Punkten wieder in Reichweite. "Die Rahmenbedingungen stimmen
gerade: Die Fed behält ihre Strategie in der Zinspolitik bei,
die japanische Zentralbank pumpt mehr Geld in den Markt, und S&P
senkt das Rating für Griechenland nicht ab", sagte ein Händler.
"Das sind die wesentlichen Themen, auf die die Anleger heute
schauen." Börsianer warnten allerdings auch, dass das Geschäft
wegen des großen Verfalls am Freitag sehr volatil bleibe.
Die US-Notenbank hatte am Abend wiederholt, dass der
Leitzins für einen ausgedehnten Zeitraum auf dem sehr niedrigen
Niveau bleibt und damit für Erleichterung an den Aktienmärkten
rund um den Globus gesorgt. Der Stoxx50<.STOXX50> stieg um 0,9
Prozent auf 2616 Zähler. Der Dow-Jones-Index<.DJI> hatte in New
York 0,4 Prozent höher geschlossen, der Tokioter Nikkei<.N225>
war auf den höchsten Schlussstand seit zweieinhalb Monaten
geklettert.
FINANZWERTE STEIGEN WEITER IN DER GUNST DER ANLEGER
Vor allem Finanzwerte stiegen angesichts der Nachrichtenlage
in der Gunst der Anleger. Die italienische Großbank
UniCredit legte zudem einen unerwartet hohen
Nettogewinn für 2009 vor. Die Titel der HVB-Muttergesellschaft
stiegen an der Mailänder Börse um 5,7 Prozent auf 2,15 Euro. Die
nach Marktwert viertgrößte europäische Bank will auch wieder
eine Dividende zahlen. Einer der größten Dax-Gewinner waren
Commerzbank mit einem Plus von 2,5 Prozent auf 6,35
Euro. Das Institut will künftig für die Berechnung der
Managerboni auch die Kundenzufriedenheit mit einbeziehen. "Das
zielt in Richtung Vertrauen und könnte ein wichtiges Potenzial
zur Stärkung des Geschäfts sein", sagte ein Händler. Deutsche
Bank stiegen um rund 1,4 Prozent auf 54,68 Euro.
HOFFEN AUF OPTIMISTISCHE TÖNE VON INTEL
Siemens-Aktien waren ebenfalls gefragt und stiegen
um 3,3 Prozent auf 72 Euro. Händlern zufolge rückten Nachrichten
über einen geplanten Stellenabbau in der IT-Sparte SIS den
angepeilten Verkauf dieses Bereichs wieder in den Blick. Daneben
strahle aber auch die Hoffnung auf gute Nachrichten von
Intel auf die Titel des Münchener Technologiekonzerns
ab. Börsianern zufolge kursierten Gerüchte, der weltgrößte
Chiphersteller werde sehr starke Quartalszahlen vorlegen. "Es
wird darauf spekuliert, dass Intel vorzeitig ein positives
Statement geben wird", sagte Analyst Daniel Berenbaum vom
Investmenthaus Auriga. In der Hoffnung, dass damit ein
optimistisches Signale für die Branche gesendet wird, stiegen
die Aktien der französischen STMicroelectronics um 1,5
Prozent auf 6,80 Euro. Infineon verbuchten ein
Kursplus von 1,7 Prozent.
PLATZIERUNGSGERÜCHTE DRÜCKEN METRO
Spekulationen um Anteilsverkäufe von Metro-
Großaktionär Otto Beisheim drückten die Aktien des
Handelskonzerns um 1,5 Prozent auf ein Zwei-Jahrestief von 42,43
Euro. "Angeblich will Beisheim seine Beteiligung von derzeit
rund 13 Prozent zurückfahren, es gibt aber keine Details", sagte
ein Börsianer. Ein Sprecher der Beisheim-Gruppe wollte sich zu
dem Gerücht nicht äußern.
Auch um BMW machten Anleger einen Bogen, die Titel
gaben 0,6 Prozent auf 32,57 Euro nach. BMW habe angekündigt,
dass der Absatz im ersten Quartal saisonal bedingt unter dem
Vorquartal bleiben werde, sagten Händler. Nun fragten sich
Investoren, wie schwach das erste Quartal wohl ausfallen werde.
(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Martin Zwiebelberg)