(neu: aktualisierte Kurse)
Frankfurt, 04. Feb (Reuters) - Vorschusslorbeeren vor der
Bilanzvorlage der Deutschen Bank haben Finanzwerte am
deutschen Aktienmarkt am Mittwoch angetrieben. "Es gibt das
Gerücht, dass das Geschäft bei der Deutschen Bank im Januar
exzellent lief", sagte ein Händler. "Und jetzt wird kolportiert,
dass sie am Donnerstag einen überraschend guten Ausblick
vorlegen." Deutsche-Bank-Aktien legten bis zum Nachmittag 4,5
Prozent auf 21,53 Euro zu. Postbank-Titel gewannen 5,5
Prozent, Allianz-Aktien 2,6 Prozent.
Die Stimmung am Gesamtmarkt sei grundsätzlich etwas
optimistischer als noch vor ein paar Tagen, sagten Händler.
Allerdings blieben die Umsätze extrem niedrig. Viele
Kursbewegungen seien technischer Natur. Der Dax<.GDAXI> legte
1,3 Prozent auf 4430 Punkte zu. "Selbst wenn der Dax mal ein
paar Punkte zulegt, ändert sich an der Gesamtlage ja nichts",
fasste ein Händler zusammen. Der Markt sei richtungslos. Seit
Mitte Januar pendelt der Dax in einer groben Spanne von 4100 bis
4500 Punkten. Kräftig im Plus waren die Papiere von
ThyssenKrupp, die rund sieben Prozent gewannen. "Die
konjunkturabhängigen Werte, die zuletzt stark verloren hatten,
sind heute offenbar wieder auf den Kaufzetteln", sagte ein
Händler. Auch die Aktien des weltgrößten Stahlherstellers
ArcelorMittal stiegen in Amsterdam um rund neun
Prozent.
Keinen Schwung brachten die Daten des privaten
Dienstleisters ADP zum US-Arbeitsmarkt, die mehr oder weniger im
Rahmen der Erwartungen ausfielen. Sie gelten als Indikator für
die offiziellen Arbeitsmarktdaten, die am Freitag veröffentlicht
werden.
MÜNCHENER RÜCK IM MINUS
Die Stimmung im Pharamsektor verdarb der Schweizer
Roche-Konzern. Ein unter den Erwartungen liegender
Gewinn, der zurückhaltende Ausblick und Unsicherheit über die 42
Milliarden Dollar teure komplette Übernahme der
US-Biotechtochter Genentech ließen Roche-Papiere an der
Züricher Börse um bis zu zehn Prozent einbrechen. Im Sog dessen
verloren Bayer 1,1 Prozent auf 42,40 Euro.
Zu den Schlusslichtern im Dax zählten die Aktien der
Münchener Rück, die nach der Vorlage ihrer
Geschäftszahlen zeitweise um 4,6 Prozent fielen. Im Verlauf
grenzten die Aktien ihre Verluste allerdings auf 1,6 Prozent
ein. LBBW-Analyst Robert Mazzuoli erklärte, der Konzern habe mit
einem Quartalsgewinn von 100 Millionen Euro die
Konsenserwartungen verfehlt. Nachdem die Hannover Rück
am Vortag die Anleger mit ihren Prognosen positiv überrascht
hatte, waren Aktien der Münchener Rück am Dienstag um gut fünf
Prozent gestiegen.
Ebenfalls unter Druck standen im Dax Beiersdorf.
Die Aktien des Hamburger Kosmetikherstellers fielen nach einem
kritischen Analystenkommentar um 3,2 Prozent. Die Deutsche Bank
stufte die Titel auf "Hold" von "Buy". Die Nachricht der
Aufstockung der Dividende bei Beiersdorf führte vorübergehend zu
einer kleinen Kurserholung.
Im MDax sanken die Aktien von Leoni um rund drei
Prozent. Aufgrund der Autokrise wird der Zulieferer seine
bereits zweimal gesenkte Gewinnprognose nicht erreichen.
(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Martin Zwiebelberg)