FOKUS 2-Einzelhandelsumsätze und Euro belasten Wall Street

* Börsianer warten gespannt auf Arbeitsmarktbericht

* Aktien von Krankenversicherer Cigna gesucht

(neu: aktualisierte Kurse, Versicherer)

New York, 03. Jun (Reuters) - Enttäuschende Einzelhandelsdaten und ein schwacher Euro haben die Wall Street nach einem zunächst freundlichen Auftakt am Donnerstag belastet. Nachdem Einzelhändler ihre Umsätze für Mai veröffentlicht hatten, warfen Börsianer ihre Wertpapiere auf den Markt. Zudem verhagelten die Daten zum Produktivitätswachstum die Stimmung an den New Yorker Börsen. Im ersten Quartal 2010 stieg die Produktivität wesentlich langsamer als angenommen. Der Kursrückgang des Euro zum Dollar schürte außerdem Ängste, dass die europäische Schuldenkrise noch lange nicht ausgestanden ist und negativen Einfluss auf die USA haben könnte.

Dank optimistisch stimmender Konjunkturdaten waren die US-Börsen zunächst mit Schwung gestartet. Die US-Arbeitslosen-Erstanträge fielen in der Woche zum 29. Mai deutlicher als erwartet. Zudem revidierte die private Arbeitsagentur ADP die Zahl der im April in der Privatwirtschaft geschaffenen Jobs deutlich nach oben. Mit großer Spannung warteten die Börsianer auf den Arbeitsmarktbericht am Freitag. "Vor den Daten sind die Investoren äußerst vorsichtig. Viele wollen sich davor nicht in großem Stil positionieren", sagte Tim Ghriskey von Solaris Asset Management.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte sank bis zum frühen Nachmittag um 0,5 Prozent auf 10.194 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> gab 0,4 Prozent auf 1094 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> notierte kaum verändert auf 2282 Stellen. Der Deutsche Aktienindex (Dax)<.GDAXI> ging in Frankfurt mit einem Plus von 1,2 Prozent auf 6054 Punkten aus dem Handel.

Auf der Unternehmensseite blieb die Nachrichtenlage eher dünn. Eine Reihe von Einzelhändlern nannte ihre Umsatzerlöse für Mai, die die Erwartungen der Investoren verfehlten. So fielen die Aktien von Costco Wholesale um 2,5 Prozent. BJ's Wholesale Club verbilligten sich um knapp drei Prozent.

Die Aktien des Speicherchip-Herstellers Texas Instruments legten leicht um 0,2 Prozent zu. Der Konzern hat sich mit weiteren fünf Firmen zusammengetan, um die Entwicklung der frei zugänglichen Software Linux zu fördern.

BP-Aktien gehörten ebenfalls zu den Gewinnern. Das Unternehmen kämpft weiterhin gegen die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko und versucht sich an einer neuen Technologie, um das Ölleck zu verschließen. Die Anteilsscheine stiegen um moderate 0,3 Prozent.

Auf den Einkaufslisten der Börsianer standen zudem die Anteilsscheine des Krankenversicherers Cigna. Das Papier legte um 1,7 Prozent zu, nachdem das Unternehmen seinen Gewinnausblick für das laufende Geschäftsjahr bekräftigt hatte.

(Reporter: Ryan Vlastelica; geschrieben von Birgit Mittwollen; redigiert von Kerstin Dörr)