Zürich, 21. Jun (Reuters) - Die Spekulationen auf eine
Aufwertung des Yuan hat am Montag der Schweizer Börse Gewinne
beschert. Dabei erfreuten sich vor allem Export- und
Luxusgüterwerte einer zunehmenden "China-Fantasie". Die Umsätze
fielen laut Händlerangaben aber nur durchschnittlich aus.
Der SMI<.SSMI> der Standardwerte notierte eine Stunde vor
Schluss 1,1 Prozent höher auf 6520 Punkten. Der breite
SPI<.SSHI> gewann ebenfalls 1,1 Prozent auf 5737 Punkte. Die
staatlich gelenkte Zentralbank Chinas hatte am Samstag eine
schrittweise Flexibilisierung des Yuan signalisiert,
ihre Äusserungen tags darauf aber relativiert. Analysten werten
dies dennoch als klares Indiz für die Qualität der chinesischen
Wirtschaft.
Vor allem Aktien von Firmen, die stark nach China
ausgerichtet sind, verbuchten daher Kursgewinne. Dazu zählten
neben anderen auch die Titel der Autoteile-Hersteller
Fischer, Rieter, Komax oder
Schaffner, der Solarzulieferer Meyer-Burger
sowie der Elektrotechnikkonzern ABB. Gesucht waren aber
auch die beiden Uhrenwerte Richemont und Swatch,
die vier respektive 5,5 fünf Prozent hochschossen. Richemont
erreichten vorübergehend bei 43,80 Franken ein Rekordhoch.
Die Aktien von Schmolz + Bickenbach kletterten um
6,5 Prozent auf 31,40 Franken. Händler verwiesen auf den
weltweit kräftigen Anstieg der Stahlproduktion im Mai.
Konjunkturhoffnungen und eine positive Sektorstudie von
Credit Suisse verhalfen Adecco-Aktien zu einem
Kursanstieg von 2,6 Prozent. Adecco ist einer der Topfavoriten
der Zeitarbeitsbranche.
Die Transocean-Aktien stiegen zunächst um weitere
sechs Prozent. Zuletzt betrug das Plus noch gut ein Prozent. Der
Ölbohrplattform-Betreiber wurde neu in den Leitindex SMI
aufgenommen. Daher kauften laut Händlern Index-Anleger die
Titel.
Transcocean verdrängten die Aktien von Swiss Life
aus dem SMI. Diese stiegen dennoch um 0,5 Prozent. Der
Lebensversicherer brauche kein frisches Kapital, sagte
Konzernchef Bruno Pfister in einem Interview der "Finanz und
Wirtschaft". In Medien war zuletzt über einen Kapitalbedarf von
rund zwei Milliarden Franken spekuliert worden. Auch einem
Verkauf des deutschen Finanzmaklers AWD erteilte Pfister eine
Absage.
Die Finanzwerte schlossen sich dem Aufwärtstrend zum Teil
nur zögerlich an. So schmolzen die Gewinne bei UBS
wieder ab und die Aktien lagen zuletzt noch knapp 0,2 Prozent im
Plus. Händler sprachen von einer Konsolidierung der Gewinne der
Vorwoche. Zudem stünde noch immer die Reform der Finanzbranche
im Raum. Credit Suisse rückten 1,5 Prozent vor.
Die wenig konjunktursensitiven Papiere Novartis,
Nestle und Roche lagen leicht im Plus.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)