(neu: Schlusskurse)
Zürich, 24. Feb (Reuters) - Kräftige Kursverluste der
Finanzwerte und bei den schwergewichteten Pharmawerte haben am
Dienstag die Schweizer Börse belastet. Dazu kamen eine Reihe
enttäuschender Unternehmensdaten und Konjunkturdaten aus dem In-
und Ausland. Auch zeichnete US-Notenbankchef Ben Bernanke ein
düsteres Bild der US-Konjunktur, was die Stimmung noch
zusätzlich eintrübte. Gegen Schluss erholten sich die Kurse
etwas und der SMI<.SSMI> schloss 1,54 Prozent schwächer bei 4723
Punkten nach einem Tagestief bei 4669 Zählern. Der breite
SPI<.SSHI> verlor ebenfalls 1,52 Prozent auf 3923 Zähler.
Die Aktie der Grossbank UBS sank erstmals in der
Firmengeschichte unter die Marke von zehn Franken auf ein
Rekordtief bei 9,35 Franken. Den Weg zurück über die
Zehn-Franken-Marke fand der Titel nicht mehr. Er ging 1,5
Prozent schwächer bei 9,85 Franken aus dem Markt. Die Umsätze in
der Aktie waren etwas höher als am Vortag.
Sorgen vor einer Aufweichung des Schweizer Bankgeheimnis
sowie die Befürchtungen, dass dies dann den ohnehin von der
Finanzkrise getroffenen Banken weiter zusetzen könnte, lasteten
auf den Kursen. Die Aktie der Credit Suisse büsste 3,5
Prozent ein. Die Aktie von EFG , die im Verlauf kräftige
Verluste gesehen hatte, schloss dann auf dem Vortagesniveau und
Julius Bär gingen 1,5 Prozent fester aus dem Markt.
Nicht aus der Verlustzone heraus fanden dagegen die Titel der
beiden Liechtensteiner Banken.
Für die meiste Zeit des Handels unter Druck standen auch die
Aktien der Versicherungen, die von Spekulationen belastet
wurden, dass die angeschlagene AIG erneut Milliarden vom
amerikanischen Staat brauche. Zudem machten Gerüchte die Runde,
die französische Axa wolle ihr Kapital erhöhen. Swiss
Re büssten sieben Prozent ein. Goldman Sachs hatte das
Kursziel für Swiss Re gesenkt. Dagegen konnten sich die Aktien
der Swiss Life unterstützt von positiven Kommentaren um
acht Prozent erholen. Zürich Financial und Baloise legten 1,5
Prozent zu.
Roche büssten 3,8 Prozent ein. Der Pharmakonzern
plante weitere Emissionen. Nach den Anleihen über 16 Milliarden
Dollar, die Roche in der Vorwoche aufgelegt hat, plant er
weitere Anleihen in Benchmarkgrösse in Euro und Pfund Sterling.
Die Emission soll ebenfalls der Finanzierung der Übernahme der
US-Tochter Genentech dienen. Diese hatte zuvor das
Angebot von Roche erneut als zu gering zurückgewiesen. Nach
Ansicht von Analysten kann Roche, jetzt da die
Finanzierungsrunden laufen, bei Genentech nicht mehr zurück und
wird wohl die Offerte erhöhen müssen.
Grössere Verluste verzeichneten auch Aktien der Unternehmen,
deren Ergebnisse im Markt als enttäuschend taxiert wurden. Dazu
gehörten die mit minus sieben Prozent die Aktien des
Anlagenbauers Georg Fischer . Die Titel des
Spezialchemieherstellers Sika gaben knapp sieben Prozent
ab. Der Maschinenbauer Sulzer wurde um fünf Prozent
zurückgestuft und die Aktie des Mischkonzerns Oerlikon
verlor gut zehn Prozent. Mit einem Minus von neun Prozent
standen auch Meyer Burger weit oben auf der
Verlustliste.
Basilea büssten fast 37 Prozent auf 70 sfr ein.
Die Markteinführung des Hauptprodukts Ceftobiprol verzögert sich
erneut. Basilea hat gegen deswegen seinen Partner Johnson &
Johnson eine Schiedsklage eingereicht.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert Albert
Schmieder)