(neu: aktualisierte Kurse)
Frankfurt, 03. Feb (Reuters) - Kursgewinne bei den
Finanzwerten haben den Dax<.GDAXI> am Dienstag angeschoben. Der
Leitindex kämpfte sich am Nachmittag zurück in die Gewinnzone
und gewann 1,1 Prozent auf 4319 Punkte.
Besonders gefragt waren die Aktien der Deutschen
Bank, die mehr als acht Prozent auf 20,90 Euro
kletterten. "Vor der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag
positionieren sich offenbar einige Anleger für positive
Nachrichten", sagte ein Händler. Analysten rechnen damit, dass
die Deutsche Bank im laufenden Jahr wieder Milliardengewinnen
schreibt. Auch Commerzbank und Allianz lagen
im Plus. Unerwartet gute Geschäftszahlen verhalfen den Aktien
von Heidelberger Druck zu einem Kursplus von mehr als
20 Prozent.
Die Umsätze blieben allerdings dünn. "Viele wollen ihr
Pulver trocken halten, weil sie überzeugt sind, dass der Dax
unter 4000 Punkte fallen muss, bevor es nachhaltig aufwärtsgehen
kann." Zudem warte der Markt auf frische Impulse aus den USA,
vor allem vom geplanten Konjunkturpaket des neuen US-Präsidenten
Barack Obama.
VODAFONE-ZAHLEN GEBEN TELEKOM-WERTEN AUFTRIEB
Im Dax gehörte die Deutsche Telekom zu den
Favoriten der Anleger. Dank überraschend positiver
Geschäftszahlen des Konkurrenten Vodafone legte die
T-Aktie 3,6 Prozent auf 9,855 Euro zu. Vodafone hatte nach einem
Quartalsumsatz über Markterwartungen die Gesamtjahresprognose
für die Einnahmen erhöht. Vodafone-Aktien stiegen in London um
sieben Prozent auf 137,35 Pence.
Gefragt waren auch die Papiere der Lufthansa, die
sich nach Bekanntgabe eines Milliardengewinns im abgelaufenen
Geschäftsjahr um rund acht Prozent auf 10,160 Euro verteuerten.
"Es ist heutzutage nicht alltäglich, dass ein Unternehmen mehr
verdient als erwartet", sagte ein Börsianer.
DOW-ZAHLEN LASTEN AUF BASF
Ein Verlust des Konkurrenten Dow Chemical lastete
hingegen auf den Aktien von BASF. In der Spitze gaben
die Papiere 3,2 Prozent nach. Der US-Chemiekonzern gab für das
abgelaufene Quartal einen Verlust von 0,62 Dollar je Aktie
bekannt. Analysten hatten im Schnitt mit einem ausgeglichenen
Ergebnis gerechnet. Darüber hinaus teilte das Unternehmen mit,
es bereite sich für das laufende Jahr auf eine globale Rezession
vor.
HEIDELBERGER DRUCK SPART GEGEN ABSATZKRISE AN
Trotz eines 42-prozentigen Einbruchs beim Auftragseingang
setzten sich die Aktien von Heidelberger Druck mit einem Plus
von 19 Prozent auf 3,35 Euro an die Spitze der Gewinnerliste im
Nebenwerte-Index MDax<.MDAXI>. "Das Unternehmen setzt sein
Sparprogramm schneller um als gedacht", sagte Marktanalyst Heino
Ruland von Ruland Research. Für Sven Weier von der UBS ist die
Erholung aber nur vorübergehend. Es müsse mit einer weiteren
Verschlechterung des Auftragseingangs und -bestands gerechnet
werden, die sich negativ auf die Bilanz auslaufenden
Geschäftsjahres auswirken werde.
Zweitgrößter MDax-Gewinner war Hannover Rück, die
Aktienanleger mit den Prognosen für 2009 positiv überraschten.
Die vom Konzern vorgelegten Schätzungen für das Ergebnis pro
Aktie (EPS) von 4,75 bis 5,25 Euro seien deutlich besser als
erwartet, sagte ein Händler. "Der Markt ist von einem EPS von
nur 3,75 Euro ausgegangen. Die Erneuerungsrunde muss wohl gut
gelaufen sein." Die Aktien von Hannover Rück bauten ihre
Kursgewinne deutlich aus und gewannen in der Spitze 16 Prozent.
(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von )