😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

FOKUS 2-Griechenland-Krise belastet den Dax - Banken unter Druck

Veröffentlicht am 08.04.2010, 14:07
Aktualisiert 08.04.2010, 14:12

* Finanzwerte im Sog fallender griechischer Bankentitel

* Gespanntes Warten auf EZB-Pressekonferenz

(neu: EZB-Zinsentscheid)

Frankfurt, 08. Apr (Reuters) - Die wieder gewachsenen Zweifel an der Zahlungsfähigkeit Griechenlands haben am Donnerstag die europäischen Aktienmärkten belastet. Darüber hinaus trübten Börsianern zufolge die zurückhaltenden Aussagen von Ben Bernanke zur US-Konjunktur die Stimmung. Der Chef der amerikanischen Notenbank hatte gewarnt, die Wirtschaft seines Landes sei noch nicht über den Berg.

Der Dax<.GDAXI> verlor bis zum frühen Nachmittag 1,1 Prozent auf 6155 Punkte. Gleichzeitig schoss der Volatilitätsindex VDax<.V1XI>, der die Nervosität der Investoren misst, um 6,6 Prozent in die Höhe. Auch auf europäischer Ebene standen die Zeichen auf Verkauf. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> büßte 1,4 Prozent auf 2932 Zähler ein.

Anleger fürchteten, dass sich durch die griechische Schuldenkrise die angespannte Lage anderer Ländern verschärfen könnte, sagte Aktienstratege Joshua Raymond von City Index. Ein anderer Börsianer betonte: "Viele haben ein flaues Gefühl im Magen und ziehen Parallelen zu anderen hoch verschuldeten Staaten wie zum Beispiel Portugal." Die bisherigen Kursverluste des Dax seien aber noch nicht dramatisch, fügte er hinzu. "Angesichts der Rally der vergangenen Wochen halte ich einen Rückgang auf etwa 6000 Punkte für durchaus gesund."

GRIECHISCHE SPREADS UND KREDITVERSICHERUNGEN AUF REKORDHOCHS

Die Zweifel vieler Anleger an der Bonität des griechischen Staates ließ sich auch am Rentenmarkt ablesen. Die Risikoaufschläge (Spreads) für die zehnjährigen Bonds des Mittelmeeranrainers stiegen im Vergleich zu den entsprechenden Bundespapieren auf ein Rekordhoch von 423 Basispunkten. Gleichzeitig kostete die Versicherung von 10 Millionen Euro griechischer Verbindlichkeiten gegen Zahlungsausfall mit 448.500 Euro so viel wie nie zuvor. Der Euro setzte daraufhin seine Talfahrt fort und kostete 1,33 Dollar. Damit lag er nur noch etwa einen Viertel US-Cent über seinem Neun-Monats-Tief vom März. Die Rating-Agentur Fitch sprach sich angesichts der rasant steigenden Risikoprämien dafür aus, dass Griechenland die EU und den Internationalen Währungsfonds (IWF) umgehend im Hilfe bittet.

Vor diesem Hintergrund blickten Anleger gespannt auf die für den Nachmittag geplante Pressekonferenz der Europäischen Zentralbank (EZB), bei der das Thema Griechenland voraussichtlich zur Sprache kommen wird. Die Notenbanker hatten zuvor den Leitzins wie erwartet bei 1,0 Prozent belassen.

GRIECHISCHE BANKEN AUF TALFAHRT

Die steigenden Spreads setzten den griechischen Bankenwerten stark zu. Der lokale Index für diesen Sektor<.FTATBNK> fiel in der Spitze um knapp acht Prozent auf den niedrigsten Stand seit sieben Wochen. Damit ging rund die Hälfte des 4,2-prozentigen Kursverlustes des griechischen Aktienmarktes<.ATG> auf das Konto dieser Branche. "Durch die Ausweitung der Spreads wird die Ertragskraft der Institute voraussichtlich weiter beeinträchtigt", sagte Takis Zamanis, Chefhändler bei Beta Securities. Viele Investoren fürchteten eine Rezession und dass die Regierung ihre Sparpläne nicht durchsetzen könne.

Diesem Sog konnten sich die europäischen Finanzwerte nicht entziehen. Neun der zehn größten Kursverlierer im EuroStoxx50 gehörten zu diesem Sektor. Societe Generale bildete hier mit einem Minus von 3,8 Prozent auf 44,54 Euro das Schlusslicht. Deutsche Bank büßten 2,5 Prozent auf 55,81 Euro ein, dicht gefolgt von der Allianz, deren Aktien sich um 2,4 Prozent auf 93,12 Euro verbilligten. Im Dax waren Commerzbank mit einem Minus von 2,6 Prozent auf 6,25 Euro der schwächste Wert.

(Reporter: Hakan Ersen; redigiert von Andreas Kröner)

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.