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FOKUS 2-Herabstufung Griechenlands drückt US-Börsen ins Minus

Veröffentlicht am 27.04.2010, 19:34

* Portugal- und Griechenland-Bonitätssenkung schockiert

* Alle großen US-Indizes mehr als ein Prozent im Minus

* Gute Firmenbilanzen werden in den Hintergrund gedrängt

(neu: aktuelle Kurse, Konjunkturdaten)

New York, 27. Apr (Reuters) - Die Herabstufung der Kreditwürdigkeit Griechenlands und Portugals hat an den US-Börsen am Dienstag eine Verkaufswelle ausgelöst. Die Aktienmärkte waren wegen der Sorge um Griechenlands Schuldenkrise schon mit moderaten Abschlägen gestartet. Die deutsche Forderung nach weiteren Sparmaßnahmen der Athener Regierung schüre Sorgen vor einer Pleite des Euro-Landes, sagten Händler. Als die Ratingagentur Standard & Poor's im Handelsverlauf griechische Staatsanleihen auf Ramsch-Status degradierte, ging es an der Wall Street richtig bergab: Alle Indizes verloren zeitweise mehr als ein Prozent. Dabei kamen sie im Vergleich zum deutschen Aktienmarkt noch glimpflich davon.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte verlor bis zum frühen Nachmittag 0,9 Prozent auf 11.104 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> gab 1,2 Prozent auf 1197 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> fiel um 1,1 Prozent auf 2496 Stellen. In Frankfurt brach der Dax<.GDAXI> um 2,7 Prozent ein und schloss bei 6159 Punkten. Der portugiesische Aktienindex<.PSI20> stürzte über fünf Prozent in die Tiefe.

Die Herabstufung der Bonität schürte die Sorgen um eine Ausbreitung der Finanzkrise auf andere Euro-Länder und die Folgen für die Aktienmärkte. In New York war die Nervosität messbar: Der CBOE-Volatilitätsindex<.VIX>, bekannt als das Angst-Barometer der Wall Street, schoss 18 Prozent in die Höhe.

Aus Sorge, Griechenland könne wegen zu spät fließender Hilfen der Euro-Partner tatsächlich pleitegehen, stiegen die Risikoaufschläge für griechische Staatsanleihen auf den höchsten Stand seit mindestens zwölf Jahren.

Finanzwerte gerieten zusätzlich wegen der Betrugsaffäre um die Großbank Goldman Sachs in den Blickpunkt. Eine Anhörung vor einem Senatsausschuss, der eigentlich die Ursachen der Finanzkrise klären soll, stand ganz im Zeichen der Börsenaufsichtsklage gegen Goldman Sachs. Die SEC wirft dem Institut vor, Großinvestoren wie die deutsche Mittelstandsbank IKB bei der Vermarktung verbriefter Hypothekenkredite getäuscht zu haben.

"Die Bilanzen waren sehr gut, vor allem in der Industrie, aber derzeit überwiegen an den Märkten die Sorgen wegen Griechenland und Goldman", sagte Analyst John Brady von MF Global. Gleich eine ganze Reihe von Großkonzernen legte überraschend gute Quartalszahlen vor.

So konnte der Chemieriese Dupont seinen Gewinn im ersten Vierteljahr mehr als verdoppeln und auch den Umsatz unerwartet stark steigern. Die Aktie verlor dennoch zwei Prozent. Der Autobauer Ford wies für das erste Quartal einen Milliardengewinn aus und übertraf ebenfalls die Markterwartungen. Die Ford-Papiere gaben sogar knapp fünf Prozent nach. Der Mischkonzern Tyco verdiente in seinem zweiten Geschäftsquartal mehr als erwartet. Die Titel verloren 1,7 Prozent. Auch das Quartalsergebnis des Mischkonzern 3M fiel besser aus als erwartet. Hier profitierte die Aktie allerdings davon etwas und verteuerte sich um 1,5 Prozent.

Auch erfreuliche Konjunkturdaten konnten den Abwärtstrend in New York nicht stoppen. Die Stimmung der US-Verbraucher ist wieder so positiv wie zuletzt vor dem Ausbruch der Finanzmarktkrise im September 2008. Der Index für das Verbrauchervertrauen kletterte im April überraschend deutlich auf 57,9 von 52,3 Punkten im März und erreichte damit den höchsten Stand seit der Lehman-Pleite. Die Preise für Wohnimmobilien in den USA stiegen im Februar mit 0,6 Prozent erstmals seit gut drei Jahren wieder.

(Reporter: Rodrigo Campos; bearbeitet von Birgit Mittwollen; redigiert von Christian Götz)

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