Zürich, 06. Mai (Reuters) - Die Sorgen um die Haushaltslage
einzelner Euroländer und die damit verbundene Vertrauenskrise
gegenüber dem Euro haben die Schweizer Börse am Donnerstag
belastet. Obwohl die Kurse nach der jüngsten Korrektur wieder
ein ansprechendes Niveau erreicht hätten, hielten sich die
Anleger derzeit mit Käufen zurück, hiess es im Handel. Zudem
dämpfte auch die bevorstehende Abstimmung des griechischen
Parlaments über das Sparpaket der Regierung sowie die Wahlen in
England die Kauflust. In einem solchen Umfeld konnten gute
Firmenabschlüsse nur punktuell steigende Kurse auslösen, hiess
es weiter.
Der Bluechip-Index SMI<.SSMI> markierte bei 6402 Punkten ein
Tagestief und notierte kurz vor Schluss um 0,3 Prozent tiefer
auf 6427 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> ermässigte sich um 0,5
Prozent auf 5684 Zähler. Die Europäische Zentralbank habe den
Märkten einen Dämpfer versetzt, da sie keine Massnahmen
bekanntgegeben habe, mit denen sie die Krise bekämpfen wolle,
hiess es weiter.
Im Zentrum des Interesses standen die Aktien von Swiss
Re. Sie legten zeitweise mehr als sechs Prozent zu und
standen zuletzt noch um drei Prozent im Plus. Trotz der Schäden
aus Naturkatastrophen hat Swiss Re den Gewinn im ersten Quartal
auf 158 (Vorjahr 130) Millionen Dollar gesteigert.Händler
sprachen von Deckungskäufen, nachdem die Aktie vor Bekanntgabe
der Zahlen überverkauft worden sei. Positiv sei auch, dass das
Unternehmen über genügend Kapital für ein "AA"-Rating verfüge
und um Grossaktionär Warren Buffett auszuzahlen.
Die Aktien Zurich lagen nach dank
Schnäppchenjägern um 0,8 Prozent im Plus. Zurich hat im ersten
Quartal den Gewinn um 76 Prozent auf 935 Millionen Dollar
erhöht.
Adecco büssten zwei Prozent ein. Händler sprachen
von Gewinnmitnahmen, nachdem die Firma im Sog der Ergebnisse
einzelner Konkurrenten schon stark gestiegen sei. Im
abgelaufenen ersten Quartal hatte Adecco den Gewinn um 147
Prozent auf 57 Millionen Euro gesteigert und den Umsatz um
sieben Prozent auf 3,96 Milliarden Euro erhöht.
Nach Tagen steigender Kurse ermässigten sich die Aktien von
Transocean um vier Prozent. Der Ölplattformbetreiber hat
einen um 17 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar gesunkenen Umsatz
und einen Gewinn von 677 (Vorjahr 942) Millionen Dollar erzielt.
Transocean habe die Schätzungen ebenfalls übertroffen, hiess es.
Die Aktien von Acino verloren sechs 6 Prozent. Beim
Pharmaunternehmen ist der Quartalsgewinn auf 2,8 Millionen Euro
gesunken. Weitere Belastungen durch den Rückruf von Clopidogrel
Chargen könnten einen erheblichen negativen Einfluss auf das
Jahresresultat haben, wiederholte die Firma.
Die Newron-Aktien sackten um 58 Prozent ab. Das
Unternehmen hatte enttäuschende Testergebisse eines potenziellen
Medikaments veröffentlicht. "Damit wurden Hoffnungen ein herber
Schlag versetzt", sagte ein Händler.
Eine Berg- und Talfahrt machten die Aktien der Banken UBS
und Credit Suisse . Sie notierten zuletzt
zwei Prozent im Minus. Etwas höher präsentierten sich die
defensiven Roche . Novartis und Nestle
dagegen bröckelten etwas ab.
Rund zwei Prozent höher gehandelt wurde Swisscom .
Die Deutsche Bank hatte den Titel Buy von Hold hochgestuft.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von )