* Griechenland belastet
* US-Konjunkturdaten stützen Markt
(neu: aktuelle Entwicklung und Kurse)
New York, 05. Mai (Reuters) - Sorgen vor einer Ausweitung der Schuldenkrise in Europa haben die US-Aktienmärkte am Mittwoch den zweiten Tag in Folge in die Tiefe gezogen. Unerwartet gute US-Konjunkturdaten dämmten die Verluste jedoch ein. Zudem seien nach den Kursabschlägen des Vortages Schnäppchenjäger unterwegs, sagten Händler.
In Griechenland eskalierte die Situation. Bei Protesten gegen das Sparprogramm der Regierung setzten Demonstranten eine Bankfiliale im Zentrum Athens in Brand. Dabei kamen drei Menschen ums Leben. In Berlin warb derweil Bundeskanzlerin Angela Merkel eindringlich für das Griechenland-Hilfspaket und forderte zugleich weitreichende Konsequenzen für die EU und die Finanzmärkte: "Es geht um nicht mehr und nicht weniger als um die Zukunft Europas und Zukunft Deutschlands in Europa."
In Portugal spitzte sich die Lage ebenfalls zu. Das südwesteuropäische Land musste zur Wochenmitte vier Mal so hohe Zinsen für Geldmarktpapiere zahlen wie noch vor wenigen Wochen. Zudem warnte die Agentur Moody's davor, dass Portugals Rating nach dreimonatiger Überprüfung wohl herabgestuft werde.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte gab bis zum frühen Nachmittag 0,3 Prozent auf 10.896 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P-500-Index<.SPX> fiel ebenfalls 0,3 Prozent auf 1170 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> lag 0,7 Prozent im Minus bei 2407 Punkten. Wegen der Verunsicherung über die Schulden einiger südeuropäischer Euro-Mitgliedsstaaten konnte der Dax<.GDAXI> die psychologisch wichtige Marke von 6000 Punkten nicht halten und ging 0,8 Prozent tiefer bei 5958 Punkten aus dem Handel.
Die Märkte warteten auf eindeutige Beweise, dass
Griechenland das dragonische Sparpaket umsetzen kann und es
keine Schwierigkeiten mit dem Hilfspaket gibt, sagte Analyst
Zach Pandl von Nomura Securities International. Etwas
Untersützung für die Wall Street kam von der
US-Privatwirtschaft, die im April wieder neue Stellen schuf.
Einer am Mittwoch veröffentlichten Erhebung der privaten
Arbeitsagentur ADP zufolge stieg die Zahl der Jobs in der
Privatwirtschaft um 32.000. Von Reuters befragte Analysten
hatten mit einem Plus von 30.000 gerechnet
Bei den Einzelwerten ließen die Aktien von Time
Warner
Die Anteilsscheine der unter Betrugsverdacht stehenden Investementbank Goldman Sachs legten um 0,4 Prozent zu, obwohl die Ratingagentur Fitch den Ausblick auf negtiv von stabil senkte. Damit ist eine Herabstufung als nächster Schritt wahrscheinlich.
Wegen des fallenden Ölpreises waren auch Aktien des Energiesektors unter Druck.
(Reporter: Leah Schnurr; bearbeitet von Kerstin Dörr; redigiert von Birgit Mittwollen)