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FOKUS 2-Schwacher US-Einzelhandel schickt Dax auf Talfahrt

Veröffentlicht am 11.06.2010, 15:21
Aktualisiert 11.06.2010, 15:24

* US-Einzelhandel verbucht im Mai Umsatzrückgang

* K+S profitieren von Anhebung der Kalipreise

* Versorger- und Stahlaktien auf Wochensicht schwach

(neu: US-Daten, Industriewerte, VW)

Frankfurt, 11. Jun (Reuters) - Ein überraschender Umsatzeinbruch im US-Einzelhandel hat den deutschen Aktienmarkt am Freitag belastet. Der Dax<.GDAXI> fiel um 1,1 Prozent auf 5988 Zähler. "Der Konsum wird auf absehbare Zeit kein Wachstumsmotor für die US-Wirtschaft sein", erklärte HSBC-Trinkaus-Volkswirt Thomas Amend. Die Einzelhandelsumsätze in den USA waren im Mai um 1,2 Prozent gefallen, während von Reuters befragte Analysten im Schnitt ein leichtes Plus von 0,2 Prozent erwartet hatten. Der private Konsum ist für das Wachstum der US-Wirtschaft wichtiger als für die stark exportorientierte deutsche Volkswirtschaft. Auch an den US-Börsen richteten sich Händler zu Handelsbeginn auf Kursverluste ein.

Dennoch zeichnete sich eine positive Wochenbilanz ab: Sollte der Dax auf dem derzeitigen Niveau schließen, hätte er seit Montag 0,8 Prozent gewonnen. "Die Auktion von Staatsanleihen in der Euro-Zone ist diese Woche gut gelaufen, der Euro hält sich bei 1,21 Dollar", sagte ein Börsianer. Am Freitag hatte Italien Anleihen im Volumen von vier Milliarden Euro am Markt platziert. Ein anderer Marktteilnehmer beurteilte die Lage skeptischer. "Richtig gute Stimmung herrscht nur, wenn man an die WM denkt", sagte er. In Südafrika beginnt am Nachmittag die Fußball-Weltmeisterschaft.

Belastet wurde der Dax Händlern zufolge auch von Gewinnmitnahmen bei den stark gewichteten Industriewerten. So rutschten die Aktien von Index-Schwergewicht Siemens 2,6 Prozent ab und waren damit Dax-Schlusslicht. Die Papiere des Autobauers Daimler verloren zwei Prozent, Volkswagen-Vorzüge 1,8 Prozent. Europas größter Autohersteller steigerte seinen Absatz im Mai um 18,1 Prozent, blieb damit aber hinter den Zuwachsraten der Vormonate zurück.

Auf der Verliererseite standen auf Wochensicht vor allem die Aktien von Versorgern und Stahlwerten. Am Freitag gaben die Papiere von RWE 1,1 Prozent nach, E.ON verloren 0,6 Prozent. Händler begründeten die Kursverluste bei den beiden Aktien mit der von der Bundesregierung geplanten Steuer auf atomare Brennstäbe. Stahlwerte leiden nach Einschätzung von Börsianern unter dem starken Dollar. "Dadurch werden die Rohstoffe im Einkauf deutlich teurer", sagte ein Händler. ThyssenKrupp büßten am Freitag 2,2 Prozent ein, Salzgitter 0,7 Prozent.

Die Aktien von K+S profitierten dagegen von einer Anhebung der Kalipreise, die der Salz- und Düngemittelhersteller mit der steigenden Düngernachfrage in Europa begründete. Die Aktien stiegen um 2,2 Prozent.

Bei den Pharmawerten galt: Die Freude der Novartis-Anleger war das Leid der Investoren von Merck und Bayer. Novartis hatte bei der Zulassung einer Tablette gegen Multiple Sklerose (MS) in den USA einen Erfolg verbucht. "Novartis scheint im Rennen um die Einführung der ersten MS-Pille die Nase vorn zu haben", sagte ein Börsianer. Ein Beraterausschuss der US-Arzneimittelbehörde FDA das neue Mittel der Schweizer zur Zulassung empfohlen. Merck war dagegen im November mit dem ersten Zulassungsantrag bei der FDA gescheitert nimmt nun einen zweiten Anlauf genommen. Novartis-Aktien verteuerten sich in Zürich um 3,3 Prozent. Merck-Papiere verloren in Frankfurt zwei Prozent, Aktien von Bayer 1,3 Prozent. Analysten rechnen damit, dass ältere MS-Präparate wie das Bayer-Mittel Betaferon nach der Einführung von MS-Tabletten Marktanteile verlieren.

Im MDax<.MDAXI> ragten nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank Continental mit einem Plus von 3,8 Prozent heraus. Im TecDax<.TECDAX> strahlen die Solarwerte, nachdem die DZ Bank die Titel zum Kauf empfohlen hatte. SolarWorld hatten im Technologie-Index mit einem Kursplus von 7,5 Prozent die Nase vorne. Trotz der erwarteten Förderkürzungen helle sich das Umfeld für das zweite Halbjahr auf, erklärten die Analysten.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Andreas Kröner)

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