Zürich, 29. Apr (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Donnerstag nach Tagen fallender Kurse kräftig zugelegt. Gute
Unternehmensabschlüsse und Konjunkturdaten sowie die Hoffnung,
dass eine baldige Lösung für das hoch verschuldete Griechenland
die Angst vor einer Ausbreitung auf andere Euroländer dämpfen
könnte, sorgten laut Händlern für Kursgewinne auf breiter Front.
Zudem hatte die US-Notenbank mit optimistischen Äusserungen eine
bessere Stimmung bewirkt.
Der SMI<.SSMI> der Standardwerte notierte kurz vor Schluss
1,4 Prozent höher auf 6665 Zählern. Der breite SPI<.SSHI> stieg
1,3 Prozent auf 5902 Punkte.
Zu den stärksten Gewinnern zählten die Aktien der Banken und
Versicherungen. Die Titel der Grossbank Credit Suisse
gewannen 1,3 und die der UBS zwei Prozent. Bei den
Versicherungen, die auch in Bonds aus den verschuldeten Ländern
investiert haben dürften, fielen Zurich mit einem
Anstieg von mehr als zwei Prozent auf.
Die Aktie von Privatbank Vontobel sank um 0,70 sfr
und holte damit die Dividende von 1,40 sfr mehr als auf.
Auch die Papiere der Swisscom machten mit einem
Abschlag von 15 sfr die Dividende von 20 sfr mehr als wett.
Als starke Zugpferde erwiesen sich auch die beiden
schwergewichteten Papiere von Nestle und Roche,
die die Vortageseinbussen wettmachten. Ein unerwartet guter
Quartalsbericht von Unilever verhalf Nestle zu einem
Plus von zwei Prozent. Roche dürften von positiven
Produktmeldungen profitiert haben: Tarceva erhält die
EU-Zulassung zur Behandlung von Patienten mit
Nicht-Kleinzelligem-Lungenkrebs. Und das Diabetes-Medikament
Taspoglutides hat den Endpunkt einer Phase III-Stude erreicht.
Starke Bilanzen und erfreuliche Konjunkturdaten sorgten bei
den zyklischen Werten für eine Erholung. So legten ABB,
die am Mittwoch drei Prozent nachgegeben hatten, 1,5 Prozent zu.
Der Elektrotechnikkonzern hat einen Auftrag aus Saudi Arabien
über 108 Millionen Dollar erhalten.
Unterschiedlich reagierten die Anleger auf die überwiegend
besser als erwartet ausgefallenen Unternehmensergebnisse:
Clariant konnten nach der Bekanntgabe eines
Umsatzanstiegs im Eröffnungsquartals um 3,7 Prozent zulegen.
Synthes dagegen vermochte von einem soliden
Quartalsergebnis nicht zu profitieren und verlor 1,7 Prozent.
Und Temenos, Geberit und Swissquote
legten dagegen kräftig zu.
Panalpina kletterten gar um zwölf Prozent. Der
Zwischenbericht liege leicht über den Prognosen. "Vor allem ist
es Panalpina endlich gelungen den negativen Trend zu stoppen",
sagte ein Händler.
Dagegen verlor der Titel des Computerzubehör-Herstellers
Logitech trotz guter Zahlen 1,6 Prozent.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)