Zürich, 18. Mär (Reuters) - Die Schweizer Börse hat sich am
Donnerstag in engen Spannen seitwärts bewegt. Das Geschäft
verlief laut Händlern trotz vieler Konjunkturdaten und
Unternehmensergebnisse über weite Strecken in ruhigen Bahnen. Im
Zentrum des Interesses standen die Aktien der beiden
Uhrenhersteller Swatch und Richemont , die nach
der erfreulichen Entwicklung der Uhrenexporte im Februar stark
gesucht waren und mehr als zwei Prozent gewannen.
Der SMI <.SSMI>, der sich während des ganzen Tages zwischen
6876 und 6900 auf- und ab bewegte, notierte knapp zwei Stunden
vor Schluss um 0,1 Prozent tiefer auf 6888 Punkten. Der breite
SPI <.SSHI> schwächte sich ebenfalls 0,1 Prozent ab auf 6000
Zähler.
Unter Druck standen die Aktien des Versicherers
Baloise, die um 4,6 Prozent einbrachen. Baloise hat die
Markterwartungen trotz einer Gewinnsteigerung um 8,9 Prozent auf
421 Millionen sfr verfehlt. Zudem soll nur eine unveränderte
Dividende von 4,50 sfr pro Aktie ausgeschüttet werden. Damit
habe Baloise erstmals seit längerem nicht positiv überrascht,
was laut Händlern Gewinnmitnahmen auslöste.
Als Stütze des Marktes erwies sich einmal mehr der
Genussschein Roche , der 0,6 Prozent gewann. Der Pharma-
und Diagnostikkonzern gab sich zum Investorentag in New York
positiv. Die in der Entwicklung befindlichen Medikamente gegen
Melanome und zur Steigerung des "guten" HDL-Cholesterins könnten
die Behandlung von Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
revolutionieren, sagte Roche-Chef Severin Schwan zu Reuters. Bis
Ende 2014 sollen sechs neue Produkte auf den Markt gebracht
werden, hiess es zudem laut Präsentationsunterlagen.
Kaum Einfluss auf den Aktienkurs von Konkurrent Novartis
hatte die Mitteilung, dass dessen Meningitis-Impfstoff
Menveo in der EU zugelassen wurde. In den USA ist das Produkt
bereits seit Februar zugelassen. Novartis legten 0,1 Prozent zu.
Die Finanzwerte neigten mehrheitlich zur Schwäche.
Gewinnmitnahmen nach dem jüngsten Anstieg und die Verabschiedung
eines neuen Steuergesetzes in den USA, das weitreichende Folgen
auch für Schweizer Finanzfirmen haben dürfte, lasteten auf dem
Sektor. UBS büssten 1,8 Prozent ein und Credit Suisse
waren 1,2 Prozent tiefer.
Swiss Re stiegen 1,2 Prozent. Die Ratingagentur
Moody's hat die Bonitätseinstufung des Rückversicherers
bestätigt und den Ausblick auf "stabil" von "negativ" angehoben.
Auch die Papiere vieler zyklischer Unternehmen litten unter
Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Anstiegen. ABB
sanken ein halbes und Georg Fischer 1,7 Prozent.
Gategroup wurden um fast vier Prozent niedriger
bewertet. Händler sprachen ebenfalls von Gewinnmitnahmen,
nachdem das Cateringunternehmen die hohen Erwartungen nicht ganz
habe erfüllen können. Gate äusserte sich gegenüber Reuters
positiv zu den weiteren Aussichten. Im Mai 2009, als Gategroup
an die Börse kamen, wurde der Titel erstmals zu 20 sfr
gehandelt.
Eine Kurszielsenkung von Morgan Stanley drückte die Aktien
der Dentaltechniker Nobel Biocare und Straumann
mehr als zwei Prozent ins Minus.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)