Zürich, 22. Mär (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Montagnachmittag etwas schwächer tendiert. Nachdem die
US-Aktienmärkte im frühen Geschäft anzogen, grenzte der Markt
die Verluste allerdings leicht ein. Kursgewinne der
schwergewichteten Nestle-Aktien stützten den Markt
zusätzlich nach unten ab. Unter Druck standen dagegen die
Finanzwerte, die weiterhin unter Regulierungs- und Zinsängsten
leiden. Zudem belastete die anhaltende Verunsicherung im
Zusammenhang mit der Verschuldung Griechenlands die Märkte.
Händler sprachen zudem von einer Konsolidierung nach den
jüngsten Gewinnen.
Der SMI<.SSMI> sank zunächst bis 6800 Punkten und erholte
sich dann wieder auf 6860 Zähler. Das ist noch ein Abschlag
gegenüber dem Freitag von 0,3 Prozent. Der breite SPI<.SSHI>
verlor 0,4 Prozent auf 5970 Zähler.
UBS verbuchten einen Kursabschlag von zwei Prozent
und Credit Suisse von 2,8 Prozent. "Der Sektor leidet
unter den US-Regulierungsplänen für die Branche", sagte ein
Händler. In Deutschland soll zudem bei den Banken eine
Spezialabgabe eingeführt werden. Mit diesen Milliardenbeträgen
soll Vorsorge für künftige Banken-Schieflagen getroffen werden.
Die CS-Aktien litten laut Händlern auch darunter, dass die
Ermittlungen gegen mutmassliche deutsche Steuerhinterzieher auch
auf Bankberater ausgedehnt wurden. Die Bank schränkt Reisen
ihrer Mitarbeiter nach Deutschland nun ein. "Die Geschichte ist
aber nicht neu. Die gestohlene Daten-CD wird seit Wochen mit der
CS in Verbindung gebracht", so ein Händler.
Versicherungstitel verloren ein bis zwei Prozent: Swiss
Life sanken 2,5 Prozent. Grossaktionär Talanx will
Swiss Life nicht übernehmen. "Über 9,9 Prozent zu gehen, hätte
keinen Wert", sagte Talanx Vorstandschef Herbert Haas in einem
Interview der Zeitung "Finanz und Wirtschaft" (Samstagsausgabe).
Die zyklischen Werte holten die frühen Abgaben auf oder
drehten wie etwa ABB gar deutlich in die Gewinnzone.
Die Einbussen von rund einem halben Prozent bei den
Pharmawerten brachten Händler mit der Verabschiedung der
US-Gesundheitsreform in Zusammenhang, auch wenn deren
Auswirkungen derzeit noch nicht ganz klar seien. Novartis
und Roche verloren ein Prozent.
Die Aktie von OC Oerlikon legte über drei Prozent
zu. Gemäss Angaben von Kreisen haben sich die wichtigsten
Parteien auf eine Bilanzsanierung beim hoch verschuldeten
Anlagenbauer geeinigt. Es sei eine Gesamtentschuldung von
deutlich über einer Milliarde Franken geplant, hiess es.
Die Aktien von Meyer Burger legten mehr als zwei
Prozent zu. Der Solarzulieferer hat laut Händlern ein sehr gutes
Ergebnis vorgelegt.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew
Thompson)