Zürich, 05. Jul (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Montag nach einem freundlichen Start an Schwung verloren und ist
im späten Geschäft deutlich ins Minus gerutscht. Nach einer
technischen Erholung zum Handelsauftakt gewann die
Konjunkturskepsis wieder die Oberhand. Diese erhielt neue
Nahrung durch schwache Daten aus der Eurozone und
Grossbritannien. "Die Leute fürchten eben weitere
Kursrückschläge", sagte ein Händler. Ein einheitlicher Trend war
nicht zu erkennen. Vieles mute zufällig an, sagte ein Börsianer.
Der Leitindex SMI<.SSMI>, der in der Vorwoche erstmals seit
rund einem Jahr wieder unter die 6000er-Marke gefallen war,
notierte kurz vor Schluss um 0,6 Prozent tiefer bei 5937
Punkten. Der breite SPI<.SSHI> sank ebenfalls um 0,6 Prozent auf
5249 Zähler.
Die Richemont-Aktien rückten 0,7 Prozent vor. BofA
Merrill Lynch hat die Empfehlung für den Luxusgüterhersteller
auf "Buy" von "Neutral" angehoben. Im Sog von Richemont zog auch
Uhrenwert Swatch 0,1 Prozent an.
Ebenfalls von einer Hochstufung profitierten die
Swisscom-Aktien, die als grösster Gewinner unter den
Bluechips um 2,2 Prozent auf 374,50 Franken stiegen. Credit
Suisse stufte den Telekomwert auf "Outperform" von "Neutral"
hoch und erhöhte das Kursziel auf 430 von 410 Franken.
Die Bankaktien waren trotz Unsicherheit wegen der
Stresstests wenig verändert. Credit Suisse ermässigten
sich um 0,3 Prozent und UBS verloren 0,2 Prozent. Die
beiden Grossbanken brauchen mehr Eigenkapital. Zu diesem Schluss
kommt laut einem Bericht in der Sonntagspresse die
Expertengruppe für das "To-big-to-fail"-Problem.
Sarasin büssten 1,6 Prozent ein. Händler sprachen
von Gewinnmitnahmen. In der Vorwoche waren die Titel stark
gestiegen, nachdem erneut Spekulationen aufgekommen waren, die
Privatbank Julius Bär wolle den Konkurrenten
übernehmen. Sarasin-CEO Joachim Strähle sagte in einem Interview
der "Finanz und Wirtschaft" (Samstagsausgabe), Aktionär Rabobank
hege keine Verkaufsabsichten und es gebe Pläne für eine engere
Zusammenarbeit mit den Niederländern.
Erneut auf der Verliererseite zu finden waren die
Transocean-Aktien mit 3,2 Prozent Abschlag. Barclays
Capital senkte das Kursziel für die in den USA gelisteten Aktien
des Ölbohrplattform-Betreibers auf 70 von 108 Dollar.
Überwiegend schwächer tendierten zyklische Werte wie
ABB, Holcim oder Sulzer.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)