Zürich, 04. Mär (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Mittwoch fester tendiert. "Es ist etwas enttäuschend, wenn man
sieht wie viel die Schweiz gewinnt und wie stark andere Märkte
zulegen", sagte ein Händler. Gewinne der schwer gewichteten
Nestle- und ABB-Aktien unterstützten den
Markt, während erneute Einbussen der Pharmariesen Roche
und Novartis den Markt bremsten.
Der SMI<.SSMI> notierte kurz vor Schluss um 1,7 Prozent
höher bei 4431 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> stieg um 1,6
Prozent auf 3723 Zähler.
Die Genussscheine von Roche büsste 1,5 Prozent ein. Händler
verwiesen auf die geplante Vollübernahme der US-Tochter
Genentech, die den Basler Konzern teurer zu stehen kommen
könnte als angenommen und auf die Sparpläne der neuen
US-Regierung im Gesundheitswesen.Auch die Aktien von Konkurrent
Novartis verloren leicht.
Im Zentrum standen einmal mehr die Aktien der Grossbank
UBS. Weniger als eine Woche nach dem Wechsel an der
Konzernspitze will die UBS auch die Spitze des Verwaltungsrates
neu besetzen. Der ehemalige Schweizer Finanzminister Kaspar
Villiger soll am 15. April von den Aktionären anstelle von Peter
Kurer zum neuen Präsident gewählt werden. Mit Kurers Weggang und
dem Wechsel vom früheren Konzernchef Marcel Rohner zu Oswald
Grübel verlässt der letzte Repräsentant der Führungsmannschaft
des alten UBS-Präsidenten Marcel Ospel die Bank. Dieser
Neubeginn wurde an der Börse zunächst mit kräftigen Kursgewinnen
begrüsst, die dann teilweise aber abschmolzen. Die Aktien UBS
lag zuletzt noch 3,2 Prozent im Plus.
Auch andere Finanztitel gaben einen Teil ihrer Tagesgewinne
wieder ab. Credit Suisse notierten noch 2,6 Prozent
höher und Julius Bär, die am Vortag 13 Prozent
eingebrochen waren, erholten sich um 10,7 Prozent.
Die Aktien von Zurich wurden 6,2 Prozent höher
bewertet. JP Morgan hat den Versicherungstitel zum Kauf
empfohlen.
Dagegen fielen die Aktien des Personaldienstleisters
Adecco nach einem unerwarteten Quartalsverlust um 3,7
Prozent.
Holcim drehte nach einem anfänglich zehnprozentigen
Kurseinbruch in die Gewinnzone und gewann 4,3 Prozent. Zunächst
hatte die Gewinnhalbierung im Jahr 2008, die geplante
Aktiendividende und die Angst vor einer Kapitalerhöhung Holcim
belastet. "Dann aber deckten die Baissiers ihre Leerpositionen
ein, nachdem das Unternehmen signalisiert hatte, dass keine
grösseren Übernahmen und keine Kapitalerhöhung geplant sind",
sagte ein Händler.
Die Oerlikon-Aktien zogen 8,7 Prozent an. Oerlikon
schloss 2008 zwar mit einem Verlust von 422 Millionen Franken
ab, doch hielt der Technologiekonzern die Kreditbedingungen ein.
"Das hilft dem Titel", sagte ein Händler.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)