(neu: Schlusskurse)
Zürich, 10. Sep (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Donnerstag nach einem freundlichen Start ihre Gewinne weitgehend
wieder eingebüsst. Vor allem die leichtere Eröffnung der
US-Börse brachte die Kurse am Nachmittag ins Rutschen. In Summe
enttäuschten die in den USA veröffentlichten Konjunkturdaten.
Zwar ging die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe
unerwartet stark zurück, allerdings weitete sich das
amerikanische Handelsbilanzdefizit im Juli deutlicher als
angenommen auf knapp 32 Milliarden Dollar aus. Abgesehen von
einzelnen Spezialsituationen blieben die Umsätze mangels
relevanter Unternehmensnachrichten bescheiden.
Der Leitindex SMI<.SSMI> beendete den Handel mit 6202
Punkten und damit um 0,1 Prozent höher. Das Tageshoch lag bei
6236 Zählern. Der breite SPI<.SSHI> rückte 0,2 Prozent auf 5359
Zähler vor.
Konjunktursensitive Werte wie ABB oder
Sulzer zogen dank der wieder optimistischeren
Einschätzung der Wirtschaftsaussichten zum Teil markant an. Die
Finanzwerte präsentierten sich uneinheitlich. So lastete
UBS mit 1,4 Prozent Abschlag auf dem Markt, während
Credit Suisse 1,4 Prozent vorrückte. Die Julius
Bär-Aktien, die am Vortag nach der Einleitung des lange
erwarteten Börsengang für die US-Tochter Artio um über vier
Prozent gestiegen waren, sanken um 1,6 Prozent. Die
Versicherungstitel verzeichneten grossteils moderate
Kursgewinne.
Die defensiven Schwergewichte Novartis und
Nestle bremsten den Markt mit leichten Verlusten.
US-Präsident Barack Obama hat mit einer kämpferischen
Grundsatzrede zur Gesundheitsreform in der Öffentlichkeit etwas
Boden gutgemacht. Lebensmittelriese Nestle konnte weder von
einer Kurszielerhöhung durch Merrill Lynch noch vom
optimistischen Ausblick des Konsumgüterkonzerns Procter &
Gamble profitieren.
Bei den Nebenwerten schossen die Arpida-Aktien 147
Prozent nach oben. Die Ende 2008 mit ihrem Antibiotikum
gescheiterte Biotechnologiefirma wird von der Basler Pharmafirma
Evolva geschluckt, die damit durch die Hintertüre an die
Schweizer Börse kommt. Die Arpida-Aktionäre werden nach dem für
Dezember geplanten Abschluss der Transaktion mit höchstens 20
Prozent am fusionierten und unter dem Namen Evolva operierenden
Unternehmen beteiligt sein.
Einen Anstieg von 4,9 Prozent verzeichneten die
BKW-Aktien, nachdem der Kraftwerkbetreiber ein von
Händlern als sehr gut eingeschätztes Halbjahresergebnis
vorgelegt und seine Ziele bestätigt hatte.
Barry Callebaut gab 0,7 Prozent nach. Der
weltgrösste Schokolade- und Kakaoprodukte-Hersteller wird seine
Tochterfirma Stollwerck vorerst nicht los. Die Verkaufsgespräche
mit dem spanischen Konkurrenten Natra wurden wegen
unterschiedlicher Auffassung über den Firmenwert beendet.
(Reporter: Paul Arnold; redigiert von XXX)