(mit Schlusskursen)
Zürich, 29. Mär (Reuters) - Die Schweizer Börse ist zu
Beginn der Karwoche nicht vom Fleck gekommen. Der SMI bewegte
sich am Montag in enger Spanne um die Nulllinie und auch die
festere Eröffnung an Wall Street konnte den Schweizer Leitindex
nicht deutlich in die Gewinnzone hieven. Dass Griechenland mit
dem von den Euroländern beschlossenen Notfallplan im Rücken nun
den Markt mit einer neuen Anleihe testen will, bewegte den Markt
nicht weiter. Dasselbe galt für die aus den USA kommende
Statistik über die Konsumausgaben, die die Märkte. Am Karfreitag
ist der US-Arbeitsmarktbericht fällig und Anleger in Europa
werden angesichts des Feiertages nur in Grenzen darauf reagieren
können.
Der SMI<.SSMI> rückte um 0,2 Prozent auf 6851 Punkte vor. Im
Tagesverlauf hatte er sich zwischen 6822 und 6860 Zählern
bewegt. Der breite SPI<.SSHI> zog ebenfalls 0,2 Prozent auf 5985
Punkte an.
Die Titel der Grossbanken zeigten sich uneinheitlich.
Während Credit Suisse 1,4 Prozent gewannen, lagen
UBS lediglich leicht im Plus. Credit Suisse erhielt von
den Behörden die Genehmigung zur Eröffnung einer Niederlassung
in Indien und hat in Bahrain eine Niederlassung in Betrieb
genommen. UBS verteidigte am Wochenende den Plan, auf der
kommenden Generalversammlung die Aktionäre auch über die
Entlastung der früheren Konzernspitze abstimmen zu lassen.
Vor einem Einstieg in Indien steht wohl Swiss Re.
Die Aktien tendierte ein Prozent fester. Zulegen konnten auch
Zurich und am Tag vor dem Jahresabschluss 2009 Swiss
Life.
Bei den Pharmawerten gaben Novartis ein halbes
Prozent nach. Die britische Antisoma hat die
spätklinische Entwicklung des Lungenkrebsmittels ASA404 mangels
Wirksamkeit gestoppt. Novartis hatte die Vertriebsrechte für das
Medikament und konnte auf einen Milliardenumsatz hoffen. Die
Genussscheine von Konkurrent Roche verbesserten sich um
0,5 Prozent. Roche hat mit seinem Bestseller Avastin ein
Medikament gegen Lungenkrebs auf dem Markt. Nestle
tendierten wenig verändert.
Die Oerlikon-Aktien stiegen um 0,7 Prozent. Der
hoch verschuldete Anlagenbauer gab weitere Einzelheiten seines
Restrukturierungsplanes bekannt. Nach einer Nennwertreduktion
auf einen Franken von bisher 20 Franken sollen die Aktionäre 19
Bezugsrechte erhalten, von denen jedes zum Kauf einer neuen
Aktie zu 3,72 Franken berechtigt. Der Plan war am Montagmorgen
aber noch nicht von allen Kreditgebern abgesegnet. Grossaktionär
Renova soll die Mehrheit im Oerlikon-Verwaltungsrat aufgeben.
Die Aktien der Privatbanken zeigten sich wenig verändert.
Das am Freitagnachmittag angekündigte Doppelbesteuerungsabkommen
mit Deutschland brachte zunächst wenig Neues. Strittige Fragen
um die Alt-Schwarzgelder wurden in eine gemeinsame Arbeitsgruppe
verlagert, die bis nach dem Sommer Ergebnisse vorlegen soll. Die
Frage des Marktzugangs nach Deutschland ist noch offen. Aber
immerhin wird über Lösungen verhandelt, die vor dem
automatischen Informationsaustausch mit Deutschland haltmachen.
Die Bär-Aktien legten leicht zu, während
Vontobel und Sarasin nachgaben. Die Titel der
Liechtensteiner Vermögensverwalter LLB und VP Bank
tendierten fester. Die Aktien der auf alternative Anlagen
spezialisierten Gottex sackten um 4,3 Prozent ab.
Nomura erhöhte die Kursziele für Richemont und
Swatch. Die Einstufung lautet gleichwohl auf "Reduce".
Swatch steht nicht in Gesprächen mit Bulgari, wie Konzernchef
Nick Hayek betonte. Die Inhaberaktien sanken um 1,1
Prozent. Richemont gaben 0,4 Prozent nach. In Mailand lag die
Bulgari-Aktie 2,7 Prozent im Plus. Am Morgen hatten die
Titel unter dem Eindruck, Swatch könnte die italienische Firma
ins Visier genommen haben, zunächst vier Prozent zugelegt.
Die Gurit-Aktien rückten 0,5 Prozent vor. Die Firma
hat 2009 trotz eines Umsatzrückgangs die Ertragslage verbessert.
Kudelski hat die Übernahme von Open TV abgeschlossen.
Die Titel lagen 0,5 Prozent im Minus.
(Reporter: Albert Schmieder; redigiert von Paul Arnold)