Zürich, 12. Feb (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Donnerstag im späten Geschäft im Sog der nachgebenden Eröffnung
der US-Aktien die Verluste ausgeweitet und gegen ein Prozent
verloren. Damit hielt sich der stark defensiv zusammengesetzte
Markt besser als andere Handelsplätze. Grosse Einbussen erlitten
dabei die Aktien der Grossbank UBS und des
Elektrotechnikkonzerns ABB. Nach wie vor äusserten
Händler Zweifel am US-Rettungspaket für die Banken.
Der SMI<.SSMI> notierte kurz vor Schluss um 0,6 Prozent
schwächer bei 5090 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> sank um 0,6
Prozent auf 4233 Zähler.
Die Aktien von ABB büssten über vier Prozent ein.
Händler verwiesen darauf, dass auch ABB die Krise im
Schlussquartal deutlich zu spüren bekam. Das Ergebnis fiel denn
auch durchzogen aus. Obwohl ABB zu den Unternehmen gehöre, die
von den staatlichen Konjunkturprogrammen am stärksten
profitieren werden, schätzten die Investoren die Aussichten des
Konzerns etwas weniger günstig ein.
UBS sackten um 4,6 Prozent ab. UBS stehe unter dem Eindruck
der grossen Kursverluste, die vor allem US-Banken erlitten. "Es
scheint, die Leute trauen dem US-Bankenpaket keine sehr rasche
Wirkung zu", sagte ein Händler. Dagegen legten die Titel von
Konkurrentin Credit Suisse 1,5 Prozent zu. Händler
sprachen von Umschichtungsempfehlungen aus UBS- in die CS-Titel.
Kräftige Gewinne erzielten die Titel des Rückversicherers
Swiss Re. Der nicht ganz unerwartete Rücktritt von
Konzernchef Jacques Aigrain beflügele den Kurs, hiess es. Vor
einer Woche hatte Swiss Re einen Milliardenverlust und eine
Kapitalerhöhung angekündigt. Die Aktie hatte im laufenden Jahr
über 60 Prozent eingebüsst.
Etwas höhere Notierungen verbuchten die defensiven
Pharmaschwergewichte Novartis und Roche , die
ein halbes Prozent gewannen.
Nestle aber schwächten sich um ein halbes Prozent
ab. Händler verwiesen auf den enttäuschenden Ausblick, den
Alcon vorgelegt hat. Der Augenheilmittelkonzern gehört zu
52 Prozent Nestle und zu einem Viertel Novartis . Zudem
hatten verschiedene Nestle-Konkurrenten kürzlich mitgeteilt,
dass ihr Geschäft krisenbedingt nicht mehr so gut laufe.
Die Aktien des Dentalimplantatherstellers Straumann
legten als Folge eines als besser als erwartet ausgefallenen
Ergebnisses um über fünf Prozent zu. Im Sog von Straumann zogen
auch die Aktien des Konkurrenten Nobel Biocare um fünf
Prozent an. Nobel hatte am Vortag enttäuschende Zahlen
vorgelegt, worauf die Akte zeitweise unter Druck stand.
Zu den Profiteuren der weltweiten Stützungspakete dürfte
auch Meyer Burger zählen. Der Solarzulieferer äusserte
sich aufgrund der weltweiten Programme zur Förderung
erneuerbarer Energien zuversichtlich Nachdem zuvor vereinbarte
Lieferungen verschoben worden waren, gebe es nun wieder positive
Signale, dass Kunden Finanzierungsengpässe zunehmend überwunden
haben. Die Aktie schnellte über zehn Prozent hoch.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew
Thompson)