Zürich, 16. Feb (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Montag schwächer tendiert. Negative Vorgaben aus dem Ausland und
Konjunkturdaten belasteten den Markt. Vor allem Finanzwerte
neigten dabei zur Schwäche. Unter Druck standen auch die Titel
des Maschinenbauers Sulzer, bei dem sich ein Streit
zwischen dem Verwaltungsrat und dem Hauptaktionär Renova
abzeichnet. Wegen eines Feiertags in den USA und der Ferien in
Teilen der Schweiz verlief das Geschäft allerdings bei moderaten
Umsätzen ruhig.
Der SMI<.SSMI> notierte eine Stunde vor Schluss um 0,5
Prozent tiefer bei 5101 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> sank um
0,6 Prozent auf 4239 Zähler.
Im Zusammenhang mit der Kredit- und Wirtschaftskrise
schlossen manche Analysten weitere Verluste und Abschreibungen
bei Finanzfirmen nicht aus. In den USA hatten am Freitag die
Sorgen über den Bankensektor für Abgabedruck gersorgt.
Die Aktien von Credit Suisse sanken um 4,5 Prozent.
Die Grossbank will laut der Zeitung "Sonntag" vorsorglich die
Transparenz gegenüber den US-Steuerbehörden erhöhen. Die Bank
habe ihre US-Kunden mit Schweizer Konten angeschrieben und sie
aufgefordert, das sogenannte W9-Formular zu unterschreiben. Dies
würde es der Bank erlauben, Kundeninformationen gegenüber den
Steuerbehörden offenzulegen.
Die Aktien von Swiss Re büssten 2,4 Prozent ein.
Händler verwiesen auf den detaillierten Jahresbericht, den die
Gesellschaft am Donnerstag veröffentlicht.
Dagegen stiegen Nestle , die ebenfalls am
Donnerstag über 2008 berichtet, um zwei Prozent.
Rieter-Aktien stiegen fünf Prozent. Der Industrielle
Peter Spuhler erhöht über seine PCS Holding die Beteiligung am
Textilmaschinen- und Autoteilehersteller auf 17 Prozent. Damit
erhält das Unternehmen 57 Millionen sfr. "Damit hat Rieter
wieder etwas mehr Luft zum Atmen", sagte ein Händler. Seit dem
Einstieg des Klebstoff- und Belagsherstellers Forbo und
dessen Hauptaktionär Michael Pieper reissen die Spekulationen
nicht ab, der angeschlagene Konzern könnte übernommen werden.
Bei Sulzer zeichnet sich ein Machtkampf ab zwischen
Verwaltungsrat und Grossaktionär Renova, der 27 Prozent an
Sulzer hält. Renova ist gegen die Wiederwahl von VR-Präsident
Ulf Berg und VR-Mitglied Daniel Sauter. Da Renova auch
Oerlikon kontrolliert, kursieren immer wieder
Spekulationen um eine engere Kooperation. Doch dies käme laut
Händlern im Markt nicht so gut an. Daher büssten die
Sulzer-Aktien 7,5 Prozent ein. Oerlikon dagegen sanken ein
Prozent.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)