Zürich, 28. Dez (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Montag, dem drittletzten Handelstag im ausgehenden Jahr, etwas
zugelegt. Doch verharrte der Markt dabei unter dem in der
Vorwoche erreichten Jahreshoch. Das Geschäft verlief bei dünnen
Umsätzen in sehr ruhigen Bahnen. "Es ist kaum jemand im Markt",
sagte ein Händler. "Es war nicht viel los. Die Leute
konzentrieren sich vor allem auf Depotbereinigungen", sagte ein
anderer Händler. Positive Vorgaben aus den USA und Asien sorgten
aber für eine gute Stimmung.
Impulse für die weitere Entwicklung erhofften sich die
Marktteilnehmer am ehesten noch von den am Dienstag und Mittwoch
erwarteten US-Konjunkturdaten.
Der SMI <.SSMI> notierte kurz vor Schluss um 0,2 Prozent
höher auf 6590 Punkten. Im Frühhandel war der SMI noch nahe an
das am vergangenen Mittwoch erreichte Jahreshoch von 6608
Punkten gestiegen. Der breite SPI <.SSHI> legte 0,15 Prozent auf
5657 Zähler zu.
Während Kurseinbussen bei den schwer gewichteten
Pharmatiteln Novartis und Roche sowie beim
Nahrungsmittelriesen Nestle den Markt leicht nach
unten zogen, stützten Gewinne von verschiedenen Finanzwerten und
dem Elektrotechnikkonzern ABB die Kurse nach unten ab.
Die Banken tendierten zusammen mit den Aktien vieler
europäischen Konkurrenten fester. Credit Suisse
stiegen um ein Prozent und UBS gewannen 1,8 Prozent.
Die Aktien der Versicherer legten mehrheitlich ebenfalls zu.
Zurich wurden um ein Prozent höher gehandelt. Zurich
hat mit einer Katastrophenrückversicherung die Deckung für
Erdbebenrisiken in Kalifornien erneuert. Mit Hilfe der Munich
Re wurde eine Katastrophenanleihe im Volumen von 225
Millionen US-Dollar bei institutionellen Anlegern in der EU und
der Schweiz platziert. Emittent ist die Zweckgesellschaft
Lakeside Re auf den Cayman Islands.
Neben den Papieren von ABB zogen aber auch die Anteile von
Holcim, Fischer oder Sulzer an.
Von Anschaffungen zu tiefen Kursen profitierten die Aktien
von Oerlikon, die 2,7 Prozent gewannen. Sie haben im
laufenden Jahr allerdings über die Hälfte ihres Werts verloren.
Die Titel des Bauzulieferers Arbonia-Forster legten
bei überdurchschnittlichen Umsätzen fünf Prozent zu. AFG wurde
von der Krise stark getroffen und musste zur Bilanzverbesserung
das Kapital kräftig aufstocken. Finanzchef Felix Bodmer hatte
sich jüngst in einem Bericht der "HandelsZeitung" etwas
optimistischer geäussert. Dagegen büssten die Aktien von
Konkurrentin Zehnder 3,3 Prozent ein.
Weiter auf dem Vormarsch waren auch die Papiere des
Batterienherstellers Leclanche. Das Unternehmen hat
jüngst eine Kapitalerhöhung erfolgreich abgeschlossen. Mit dem
Erlös soll die Wachstumsstrategie finanziert werden. Dabei setzt
Leclanche auf Lithium-Ionen-Batterien.
Zwei Prozent gewannen die Aktien von Temenos . Der
Bankensoftwarehersteller übernimmt für 81 Millionen Dollar die
französische Viveo Group. Viveo erzielt mit etwa 410
Angestellten einen Umsatz von rund 65 Millionen Dollar. Dies ist
die bisher grösste Übernahme von Temenos. Die Bank Vontobel
sprach von "einem klugen Schachzug".
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)