* Intel überrascht mit starken Zahlen und Ausblick
* Investmentbanking treibt Gewinn bei JP Morgan hoch
* Spekulationen auf baldige Postbank-Übernahme
(neu: JP Morgan, Atos Origin, Gerresheimer, Jungheinrich)
Frankfurt, 14. Apr (Reuters) - Starke Geschäftszahlen aus
der Technologiebranche haben Aktien-Anleger am Mittwoch wieder
zuversichtlich gestimmt. Der Dax<.GDAXI> kletterte am Mittag um
gut ein Prozent und erreichte bei 6305 Punkten ein neues
Jahreshoch. "Intel hat die Markterwartungen deutlich
übertroffen - ein weiterer Beweis für eine starke Erholung im
Technologiebereich", sagte Aktienstratege Henk Potts von
Barclays Wealth. "Verstärkt wurde dies von
Erweiterungsinvestitionen bei Unternehmen und Produktneuheiten
im Privatkundengeschäft." Der europäische
Stoxx-Branchenindex<.SX8P> stieg um 1,8 Prozent.
Der weltgrößte Halbleiterkonzern Intel hatte mit seinen am
Dienstagabend veröffentlichen Geschäftszahlen bei Umsatz und
Gewinn die Markterwartungen übertroffen und einen optimistischen
Ausblick geliefert. Auch der auf die Chipindustrie
spezialisierte niederländische Anlagenbauer ASML
überraschte mit seinem Quartalsergebnis positiv. Intel-Aktien
schossen in Frankfurt 5,2 Prozent nach oben,
ASLM-Papiere notierten in Amsterdam allerdings nahezu
unverändert. In Paris verteuerten sich die Papiere des
IT-Dienstleisters Atos Origin nach zuversichtlichen
Aussagen zum Geschäftsverlauf um 5,4 Prozent, was die Papiere
des größeren Konkurrenten Cap Gemini um 6,4 Prozent
nach oben trieb. Der Optimismus übertrug sich auf den deutschen
Markt. Im Dax gehörten die Aktien des Münchener Chipkonzerns
Infineon mit einem Plus von 2,8 Prozent zu den größten
Gewinnern. Im TecDax<.TECDAX> legten die Aktien des
Chipentwicklers Dialog Semiconductor und des für die
Branche arbeitenden Spezialmaschinenbauers Aixtron um
2,2 beziehungsweise 1,6 Prozent zu. An der Pariser Börse zogen
die Titel des Infineon-Konkurrenten STMicroelectronics
um 3,2 Prozent an.
Zur Zuversicht der Investoren trug auch der überraschend
hohe Gewinn der zweitgrößten US-Bank JP Morgan Chase bei.
Der Überschuss je Aktie stieg auf 74 US-Cent und übertraf damit
durchschnittlichen die Erwartungen von Reuters befragter
Analysten um zehn US-Cent. Die in Frankfurt gelisteten
JP-Morgan-Aktien lagen 2,6 Prozent höher. Im Dax verteuerten
sich Deutsche Bank um 3,2 Prozent,
Commerzbank um 2,2 Prozent.
SIEMENS UND BMW NACH HERUNTERSTUFUNGEN AUF VERLIERERSEITE
Auf der Gewinnerseite im Dax standen auch die Aktien des
Salz- und Düngemittelkonzerns K+S mit einem Plus von
2,5 Prozent. Händler verwiesen auf eine Erholung der Aktien aus
der Grundstoffindustrie. Zu den wenigen Verlierern im Dax
zählten nach Herunterstufungen durch Bank of America/Merrill
Lynch Siemens und BMW mit Kursverlusten von
je rund 0,5 Prozent. "Bei Investitionsgüterherstellern wie
Siemens waren die Erwartungen an die Gewinnsteigerungen
möglicherweise ein bisschen zu hoch. Da werden jetzt Gewinne
mitgenommen", sagte ein Händler.
Im Nebenwerte-Index MDax<.MDAXI> verteuerten sich
Postbank um 4,5 Prozent. Börsianer machten
Spekulationen auf eine baldige Übernahme des Institutes durch
die Deutsche Bank verantwortlich. "Auslöser ist der
Zeitungsbericht über die geplante Zusammenlegung der IT", sagte
einer von ihnen. Keine der beiden Banken wollte sich zu den
Spekulationen äußern. Gerresheimer stiegen um fünf
Prozent, nachdem der Verpackungshersteller seine Prognose
bestätigt hatte. Bei Jungheinrich honorierten Anleger
die Aussicht auf die Rückkehr in die Gewinnzone, die Aktien des
Gabelstaplerherstellers legten im SDax<.SDAXI> 1,2 Prozent zu.
(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Martin Zwiebelberg)