* Alle drei großen Indizes mehr als zwei Prozent im Minus
* Fed beurteilt Wirtschaftsperspektiven skeptischer
* Konjunkturdaten aus China enttäuschen
(neu: aktualisierte Kurse, neuer Analyst, Cisco)
New York, 11. Aug (Reuters) - Der skeptischere Wirtschaftsausblick der US-Notenbank Fed und enttäuschende Konjunkturdaten aus China haben die New Yorker Börsen am Mittwoch in die Tiefe gerissen. Bei den Anlegern wuchs die Angst vor einer kümmerlichen Erholung der Weltwirtschaft. Viele Investoren zeigten sich risikoscheu und flüchteten sich in als sicher geltende Anlagen wie Staatsanleihen. Der CBOE-Volatilitätsindex<.VIX>, der die Nervosität an den Aktienmärkten misst, legte kräftig zu. Zu den größten Verlierern gehörten erneut Titel aus der Energie- und Rohstoffbranche.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte rutschte im Nachmittagshandel 2,1 Prozent auf 10.416 Punkte ab. Der breiter gefasste S&P-500-Index<.SPX> brach um 2,6 Prozent ein auf 1092 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> stürzte sogar 2,9 Prozent ab auf 2211 Punkte. In Frankfurt tauchte der Dax<.GDAXI> ebenfalls ab und ging 2,1 Prozent tiefer auf 6154 Stellen aus dem Handel.
Die Fed hatte nach einer Sitzung ihres Offenmarktausschusses am Dienstag erklärt, die Erholung der Wirtschaft habe sich in jüngster Zeit stärker als erwartet verlangsamt. Die Währungshüter kündigten daher an, den Umfang der bisherigen Unterstützung nun nicht wie geplant zurückzufahren, sondern durch die Fälligkeit bereits gekaufter Wertpapiere flüssig werdendes Geld wieder zu reinvestieren und neue Staatsanleihen zu erwerben. "Vielleicht hat die Fed die Investoren zu der Erkenntnis gebracht, dass die Wirtschaft nur im besten Fall schleppend wächst", sagte Alan Lancz von Alan B. Lancz & Associates.
Die trübe Lage untermauerten wenig erfreuliche Daten vom Handelsministerium. Die US-Exporteure erlitten anders als ihre Konkurrenten aus Deutschland im Juni einen Rückschlag. Die Ausfuhren von Waren und Dienstleistungen schrumpften um 1,3 Prozent auf 150,5 Milliarden Dollar. Das ist das schlechteste Ergebnis seit April 2009.
Verstärkt wurden die Konjunktursorgen von neuen Hinweisen auf eine Abkühlung in China. Die dortige Industrieproduktion wuchs im Juli nur noch um 13,4 Prozent nach 13,7 Prozent im Vormonat. Zudem wird das Bruttoinlandsprodukt nach der Prognose eines Informationszentrums im dritten Quartal nur noch um 9,2 Prozent zulegen, im zweiten Quartal waren es noch 10,3 Prozent. Grund für die erwartete Abkühlung ist vor allem das Auslaufen der staatlichen Konjunkturprogramme.
"Die schlechten Nachrichten aus Asien erzeugen zusätzlichen
Druck", sagte Tom Schrader von Stifel Nicolaus Capital Markets.
Betroffen davon waren wegen der zu erwartenden geringeren
Nachfrage aus der Volksrepublik vor allem Rohstoff- und
Energietitel. So verloren die Aktien von Alcoa
(Reporter: Caroline Valetkevitch; bearbeitet von Sebastian Engel; redigiert von Sören Amelang)