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FOKUS 3-Angst vor Ausbreitung der Griechenland-Krise drückt Dax

Veröffentlicht am 27.04.2010, 18:28

* S&P stuft Bewertung Griechenlands und Portugals herab

* Markt wartet auf grünes Licht für Hilfe aus Berlin

* Euro fällt auf tiefsten Stand seit April 2009

(neu: Schlusskurse, S&P zu Griechenland und Portugal, Euro)

Frankfurt, 27. Apr (Reuters) - Die Angst vor einer Ausbreitung der griechischen Finanzkrise auf weitere Euro-Staaten hat die europäischen Aktienmärkte am Dienstag tief ins Minus gedrückt. Der Dax<.GDAXI> rutschte um 2,7 Prozent auf 6159 Zähler ab. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> für die Euro-Zone stürzte gar um 3,7 Prozent auf 2838 Zähler ab. Kurz vor Handelsschluss hatte die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) die Bewertung der Kreditwürdigkeit von Portugal und Griechenland herabgestuft. "Die Probleme weiten sich aus, das schürt Angst", sagte ein Händler. Unter die Räder kamen insbesondere Finanzwerte, der europäische Stoxx-Bankenindex<.SX7P> büßte vier Prozent ein. Auch der Euro geriet unter Druck und fiel auf ein Zwölf-Monatstief von 1,3217 Dollar.

S&P senkte die Kreditwürdigkeit Griechenlands auf Ramschstatus. Die Analysten begründete dies mit der Sorge, das hoch verschuldete Land könne die zur Sanierung notwendigen Reformen nicht durchsetzen. Auch zu Portugal äußerte sich die Ratingagentur skeptisch. Es wüchsen die Zweifel, ob das Land mit seiner hohen Schuldenlast fertig werde. "Dieser Schritt kam überraschend im Hinblick auf den Zeitpunkt, aber im Hinblick auf das große Bild ist es keine Überraschung", kommentierte ein Analyst die Entscheidung zu Portugal. Sie stieß jedoch auch auf Kritik. "Es ist übertrieben, da sich nichts an den Fundamentaldaten der portugiesischen Wirtschaft oder am Haushalt verändert hat", sagte Volkswirt Carlos Andrade von der Banco Espirito Santo. "Ich denke, S&P reagiert auf Marktspekulationen, die Portugal treffen wegen des Risikos der Übertragung von Problemen in Griechenland."

Die Leitindizes in Athen<.ATG> und Lissabon<.PSI20> rutschten um sechs beziehungsweise 5,4 Prozent ab. Die Risikoaufschläge, die Investoren beim Kauf von Staatsanleihen der beiden Staaten verlangten, stiegen weiter an. Gefragt waren stattdessen Bundesanleihen. Der Bund-Future schoss um 120 Ticks auf 125,25 Zähler nach oben und lag damit so hoch wie zuletzt im März 2009. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel erstmals seit 13 Monaten wieder unter drei Prozent.

Schon zuvor waren die Aktienmärkte von anhaltenden Zweifeln an der Zahlungsfähigkeit Griechenlands belastet worden. "Ich denke, dass viele Anleger realisieren, dass es für Griechenland sehr schwer wird, seine Kredite zurückzubezahlen", sagte ein Händler. Börsianer zufolge hielten sich Spekulationen über eine Umschuldung griechischer Staatsanleihen. Dies hätte zur Folge, dass Investoren einen Teil ihrer Griechenland-Kredite abschreiben müssten, worunter insbesondere die Banken leiden würden. Zur Verunsicherung trugen Aussagen deutscher Regierungspolitiker über die Zahlungsfähigkeit Griechenlands und der Beteiligung der Banken am Hilfspaket bei. "Das ist ein sehr gefährliches Spiel, das hier gespielt wird. Eigentlich preist der Markt inzwischen schon einen Ausfall Griechenlands ein - zumindest teilweise", sagte LBBW-Volkswirt Jens-Oliver Niklasch.

DEUTSCHE BANK UND DAIMLER KÖNNEN MARKT NICHT ÜBERZEUGEN

In diesem Umfeld konnte die Deutsche Bank mit einem Milliardengewinn im Auftaktquartal nicht überzeugen, ihre Aktien schlossen fünf Prozent im Minus. An den Zahlen sei nichts auszusetzen, sagten mehrere Händler übereinstimmend. Es gebe aber Zweifel an der Nachhaltigkeit. Finanzvorstand Stefan Krause gab sich zurückhaltend und wollte die Entwicklung im ersten Quartal nicht auf das Gesamtjahr übertragen.

Die Papiere des Autobauers Daimler büßten trotz der Anhebung der Gewinnprognose 3,9 Prozent ein. "Daimler hatte vor einer Woche überraschend einen Milliardengewinn bekanntgegeben, deshalb war die Anhebung der Ebit-Prognose erwartet worden", sagte ein Händler. "Sie hätten die Prognose noch stärker anheben müssen, damit der Kurs weiter steigt." Weitere Börsianer verwiesen auf Gewinnmitnahmen, nachdem die Papiere in der Vorwoche 6,4 Prozent zugelegt hatten.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Ralf Banser)

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