* US-Märkte zu Handelsschluss in Europa auf Vortagesniveau
* HeidelbergCement plant milliardenschwere Kapitalerhöhung
* Zeitungsbericht zu Interesse an Sprint drückt Telekom
(neu: Entwicklung der US-Märkte, Schlusskurse)
Frankfurt, 14. Sep (Reuters) - Die Anleger am deutschen
Aktienmarkt haben sich am Montag nicht aus der Reserve locken
lassen. Zunächst hatten Gewinnmitnahmen den Dax<.GDAXI>
gedrückt, doch am Nachmittag wurden vereinzelt wieder Aktien
gekauft, so dass der Index mit 5620 Punkten kaum verändert aus
dem Handel ging.
Auch in Europa und an der Wall Street pendelten die Indizes
um ihr Vortagesniveau: Der EuroStoxx50<.STOXX50E>, in dem die
größten Börsenwerte der Euro-Zone vertreten sind, ging rund zwei
Punkte niedriger bei 2829 Zählern aus dem Tag. Der Dow
Jones<.DJI> lag zu Handelsschluss in Europa mit 9600 Punkten nur
fünf Punkte unter dem Stand von Freitagabend.
HEIDELBERGCEMENT WILL GELD
Im Mittelpunkt am deutschen Markt stand
HeidelbergCement. Das im MDax<.MDAXI> gelistete
Unternehmen hatte angekündigt, sein Grundkapital um 50 Prozent
zu erhöhen. Mit rund 2,5 Milliarden Euro zeichnet sich damit die
mit Abstand größte Kapitalerhöhung in Deutschland im laufenden
Jahr ab. Der Preis für die neuen Aktien soll am 22. September
bekanntgegeben werden. Händlern zufolge fällt die Transaktion
deutlich höher aus als vom Markt erwartet worden war. Mit dem
dann größeren Streubesitz könnte HeidelbergCement nach
Einschätzung von Analysten sogar ein Kandidat für den
Dax<.GDAXI> werden. Die Aktien des hoch verschuldeten
Zementherstellers sanken um 3,1 Prozent auf 41,90 Euro.
Im Dax büßten die Papiere der Deutschen Telekom
nach einem Zeitungsbericht über ein mögliches Interesse der
Bonner am US-Konkurrenten Sprint Nextel 1,2 Prozent ein.
Strategisch wäre ein Einstieg bei dem drittgrößten
Mobilfunkanbieter der USA ein sehr guter Schachzug, erklärte
Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research. Allerdings sei
zur Finanzierung einer derartigen milliardenschweren Transaktion
voraussichtlich eine Kapitalerhöhung notwendig. Für die an der
Wall Street gelisteten Sprint-Nextel-Papiere ging es
dagegen um über zehn Prozent nach oben.
BANK- UND AUTOAKTIEN NICHT GEFRAGT
Zu den größten Verlierern im Dax zählten die Bankentitel.
Deutsche Bank verbuchten ein Minus von 0,9 Prozent,
Commerzbank fielen um 1,6 Prozent zurück. Händler
sprachen von Gewinnmitnahmen. Auch europaweit wurden Bankwerte
verkauft, der Branchenindex<.SX7P> des Stoxx600<.STOXX> schloss
0,6 Prozent tiefer.
Auch die meisten Autowerte<.SXAP> waren wenige Tage vor
Beginn der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in
Frankfurt nicht gefragt: Daimler gaben 0,3 Prozent
nach. Peugeot fielen in Paris um 2,5 Prozent und
Renault verbuchten ein Minus von 2,8 Prozent. Händlern
zufolge drückten kritische Analystenkommentare auf die Kurse.
Unter anderem hatte Societe Generale den Sektor auf "Neutral"
von "Overweight" abgestuft. Besser hielt sich Fiat. Die
Aktie schaffte in Mailand sogar knapp den Sprung ins Plus,
nachdem die Analysten von Goldman Sachs Fiat wieder mit "Kaufen"
einstuften. BMW verbuchten sogar einen Kursgewinn von
1,7 Prozent, nachdem sich BMW-Chef Norbert Reithofer
zuversichtlich in der Wochenendpresse geäußert hatte. "Wir
arbeiten uns Monat für Monat hoch", hatte er der "FAS" gesagt.
Daneben standen in Frankfurt vor allem Titel der
Einzelhandelsbranche auf der Gewinnerseite. Adidas und
Metro führten mit Aufschlägen von bis zu 2,4 Prozent
die Reihen der Gewinner an.
(Reporter: Kerstin Leitel; redigiert von Olaf Brenner)