* EZB lässt Leitzinsen unverändert
* Commerzbank nach Quartalszahlen gefragt
* Positive Kommentare helfen BMW
(neu: Schlusskurse)
Frankfurt, 06. Mai (Reuters) - Vor weiteren
Weichenstellungen in der europäischen Schuldenkrise sind die
Anleger an den Aktienmärkten nervös geblieben. An den Börsen
Frankfurt, Paris, London und Madrid kam es am Donnerstag erneut
zu Kursverlusten. Überzeugende Geschäftszahlen etwa der
Commerzbank
Der Dax<.GDAXI> gab 0,8 Prozent auf 5908 Punkte nach, der europäische EuroStoxx50<.STOXXE> verlor 2,3 Prozent. Der Volatilitätsindex VDAX<.V1XI> kletterte um mehr als fünf Prozent. Hoffnungen, die Europäische Zentralbank (EZB) könnte wegen der Schuldenkrise griechische Staatsanleihen ankaufen, wurden von Notenbankchef Jean-Claude Trichet zunichte gemacht. Trichet zufolge war dieses Thema bei der Sitzung der Notenbanker nicht zur Sprache gekommen. Entsprechende Spekulationen hatten zuvor an den Finanzmärkten die Runde gemacht. Trichets Aussage "Spanien ist nicht Griechenland" dämpfte Analysten zufolge allerdings Ängste vor einer Ausbreitung der Krise auf andere hoch verschuldete Länder. Den Leitzins ließen die Notenbanker wie erwartet unverändert bei einem Prozent.
Nach wie vor sind Börsianer aber skeptisch, ob das von der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds geschnürte Hilfspaket für Griechenland ausreicht. "Die markanten Kursverluste an den Aktienmärkten am gestrigen Tag, die erneute Flucht in den sicheren Hafen der heimischen Staatsanleihen sowie die wieder kräftig anziehenden Renditen der Euroland-Peripheriestaaten zeigen, dass die Märkte mit den Stützungsmaßnahmen noch nicht zufrieden sind", urteilten die Analysten der Landesbank Berlin. "Griechenland hat nur wenige Jahre Zeit, das fiskalische Ruder herumzureißen und so seine Glaubwürdigkeit an den Märkten wieder herzustellen." Am Abend will das griechische Parlament über das Sparpaket abstimmen.
Positiv fielen trotz der Schuldenkrise in Europa die um 0,5 Prozent gestiegenen Auftragseingänge der deutschen Industrie aus. "Es bleibt zu hoffen, dass die Vertrauenskrise im Euro-Bereich nicht ähnlich wie 2008 wieder auf die Stimmung der Firmen schlägt", sagte Analyst Arnd Schäfer von der WestLB.
COMMERZBANK UND BMW NACH ZAHLEN GEFRAGT
Die Aktien der Commerzbank konnten ihre Kursgewinne im Sog
weltweit schwächerer Finanzwerte nicht verteidigen und schlossen
1,2 Prozent niedriger. Dabei hatte das zweitgrößte deutsche
Finanzinstitut mit seinem Nettogewinn weit besser ab als von
Experten erwartet abgeschnitten. Auch die französische Großbank
BNP Paribas
Einen Tag nach Vorlage eines überraschend hohen Gewinns
waren die Papiere von BMW
Erneut wenig beliebt waren Henkel
Ebenfalls schwächer wurden die schwergewichtigen Aktien von
E.ON
(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Olaf Brenner)