* Schuldenkrise in Südeuropa weiter im Blick
* Gute Häuserdaten aus USA geben Auftrieb
* Übernahmegerüchte treiben Symrise und K+S
(neu: Schlusskurse, K+S)
Frankfurt, 02. Jun (Reuters) - Aus Verunsicherung über die
Folgen der Schuldenkrise in Europa haben sich Anleger auch am
Mittwoch mit großen Investitionen zurückgehalten. In der Folge
schloss der Dax<.GDAXI> unverändert bei 5981 Zählern.
Überraschend gute Daten vom US-Häusermarkt verhalfen dem
deutschen Leitindex im Schlepptau der Wall Street zwar
kurzzeitig ins Plus. Aufgrund der allgemeinen Nervosität
verpuffte dieser positive Impuls aber schnell wieder, sagte ein
Händler. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> beendete den Handel 0,2
Prozent schwächer.
Seit Wochen sorgen die Folgen der hohen Verschuldung vieler
europäischer Länder für Unruhe und setzen den Euro unter
Druck. Vor allem die Lage in Griechenland und einigen anderen
südeuropäischen Ländern schwebt über den Finanzmärkten wie ein
Damoklesschwert. "Momentan ist im Markt alles möglich, es gibt
einfach keine einheitliche Richtung", sagte ein Börsianer.
Auf dem Dax lastete unter anderem das Index-Schwergewicht
E.ON. Die Papiere des Energiekonzerns gaben 0,8
Prozent nach, ohne dass Händler dies auf Nachrichten
zurückführen konnten. Zu den Verlierern zählten auch
Volkswagen-Aktien mit einem Minus von 0,4 Prozent.
Die Pkw-Neuzulassungen in Deutschland waren im Mai um ein
Drittel gefallen, womit sich die Talfahrt am deutschen Automarkt
nach dem Auslaufen der Abwrackprämie fortsetzte. Unter dem
Rückgang leiden vor allem Massenhersteller wie VW.
Die Versicherungswerte gerieten nach dem Scheitern der
Übernahme des AIG-Asiengeschäfts durch die britische
Prudential unter Druck. Die Übernahmephantasie in der
Branche habe einen Dämpfer bekommen, sagte ein Händler. Die
Papiere der Allianz verloren 0,7 Prozent. Dabei
belasteten auch Aussagen von Vorstandsmitglied Andree Moschner,
wonach die Allianz Bank anders als gehofft per saldo bisher
keine Kunden gewonnen hat.
Prudential gehörten mit einem Minus von 2,5 Prozent zu den
größten Verlierern im britischen Leitindex FTSE100<.FTSE>. Die
Titel von BP konnten ihre Talfahrt nach der Ölkatastrophe
im Golf von Mexiko bremsen. Der Kurs lag nur noch mit 0,1
Prozent im Minus, nachdem er am Dienstag noch um 13 Prozent
eingebrochen war. Die Risiken machten die Aktie zu einem
hochspekulativen Papier, das sich sowohl als werthaltig als auch
als wertlos entpuppen könnte, sagte ein Händler.
ÜBERNAHMESPEKULATIONEN BEI K+S
Übernahmespekulationen verhalfen dagegen der
K+S-Aktie zu einem Kursplus von 1,35 Prozent auf 37,45
Euro. "Es gibt einen Bericht, dass Vale K+S übernehmen
will", sagte ein Händler. Eine Sprecherin des Salz- und
Düngemittelhersteller erklärte dazu: "Wir äußern uns
grundsätzlich nicht zu Marktgerüchten." K+S gilt seit längerem
als potenzielles Übernahmeziel, weshalb es am Markt immer wieder
Spekulationen über einen Verkauf gibt. Firmenchef Norbert
Steiner hatte zudem jüngst erklärt, dass es extrem schwierig
wäre, eine Offerte abzuwehren.
Zu den größten Gewinnern im MDax<.MDAXI> gehörte die
Symrise-Aktie mit einem Plus von knapp drei Prozent.
Erneute Gerüchte über ein Gebot des belgischen Chemiekonzerns
Solvay sorgten Händlern zufolge für Aufschläge. Ein
Händler sagte allerdings, diese Spekulationen tauchten immer
wieder mal auf, viel Glauben solle man dem nicht schenken.
(Reporter: Daniela Pegna; redigiert von Andreas Kröner)