* Erleichterung nach Aussagen von Fed und Bank von Japan
* Jahreshoch von 6094 Punkten rückt in den Blick
* Finanzwerte haussieren nach Unicredit-Zahlen
(neu: Schlusskurse)
Frankfurt, 17. Mär (Reuters) - Zum ersten Mal seit Mitte
Januar hat der Dax<.GDAXI> die psychologisch wichtige Marke von
6000 Punkten übersprungen. Der deutsche Leitindex stieg am
Mittwoch um 0,9 Prozent auf 6024 Zähler. Damit rückt das
Jahreshoch von 6094 Punkten wieder in Reichweite. "Die
Rahmenbedingungen stimmen gerade: Die Fed behält ihre Strategie
in der Zinspolitik bei, die japanische Zentralbank pumpt mehr
Geld in den Markt, und S&P senkt das Rating für Griechenland
nicht ab", sagte ein Händler.
Die US-Notenbank hatte wiederholt, dass der Leitzins für
einen ausgedehnten Zeitraum auf dem sehr niedrigen Niveau bleibt
und damit für Erleichterung an den Aktienmärkten rund um den
Globus gesorgt. Der Stoxx50<.STOXX50> stieg um 0,9 Prozent auf
2614 Zähler. Börsianer warnten allerdings, dass das Geschäft
wegen des großen Verfalls am Freitag sehr volatil bleibe.
Von Reuters befragte Analysten rechnen damit, dass dem Dax
zur Jahresmitte die Puste ausgeht: im Schnitt erwarten sie einen
Anstieg im ersten Halbjahr auf 6200 Zähler, sehen das
Börsenbarometer aber zum Jahresende bei nur noch 6100
Punkten.[ID:nLDE62G1AL]
FINANZWERTE STEIGEN WEITER IN DER GUNST DER ANLEGER
Vor allem Finanzwerte stiegen angesichts der Nachrichtenlage
in der Gunst der Anleger. Der europäische Sektorindex<.SX7P>
gewann 1,5 Prozent. Die italienische Großbank UniCredit
legte zudem einen unerwartet hohen Nettogewinn für 2009 vor. Die
Titel der HVB-Muttergesellschaft stiegen an der Mailänder Börse
um 6,3 Prozent auf 2,16 Euro. Die nach Marktwert viertgrößte
europäische Bank will auch wieder eine Dividende zahlen. Einer
der größten Dax-Gewinner waren Commerzbank mit einem
Plus von 2,6 Prozent auf 6,36 Euro. Das Institut will künftig
für die Berechnung der Managerboni auch die Kundenzufriedenheit
mit einbeziehen. "Das zielt in Richtung Vertrauen und könnte ein
wichtiges Potenzial zur Stärkung des Geschäfts sein", sagte ein
Händler. Deutsche Bank gewannen rund 1,8 Prozent auf
54,85 Euro.
HOFFEN AUF OPTIMISTISCHE TÖNE VON INTEL
Siemens-Aktien waren ebenfalls gefragt und stiegen
um 3,2 Prozent auf 71,90 Euro. Damit waren sie nach MAN
zweitgrößter Dax-Gewinner. Händlern zufolge rückten Nachrichten
über einen geplanten Stellenabbau in der IT-Sparte SIS den
angepeilten Verkauf dieses Bereichs wieder in den Blick. Daneben
strahle aber auch die Hoffnung auf gute Nachrichten von
Intel auf die Titel des Münchener Technologiekonzerns
ab. Börsianern zufolge kursierten Gerüchte, der weltgrößte
Chiphersteller werde sehr starke Quartalszahlen vorlegen. "Es
wird darauf spekuliert, dass Intel vorzeitig ein positives
Statement geben wird", sagte Analyst Daniel Berenbaum vom
Investmenthaus Auriga. In der Hoffnung, dass damit ein
optimistisches Signale für die Branche gesendet wird, legten
die Aktien der französischen STMicroelectronics um 1,5
Prozent auf 6,79 Euro zu. Infineon verbuchten ein
Kursplus von 1,1 Prozent.
PLATZIERUNGSGERÜCHTE DRÜCKEN METRO
Spekulationen um Anteilsverkäufe von Metro-
Großaktionär Otto Beisheim drückten die Aktien des
Handelskonzerns um 2,1 Prozent auf ein Zwei-Jahrestief von 42,16
Euro. "Angeblich will Beisheim seine Beteiligung von derzeit
rund 13 Prozent zurückfahren, es gibt aber keine Details", sagte
ein Börsianer. Ein Sprecher der Beisheim-Gruppe wollte sich zu
dem Gerücht nicht äußern.
Auch um BMW machten Anleger einen Bogen, die Titel
gaben 0,9 Prozent auf 32,47 Euro nach. BMW habe angekündigt,
dass der Absatz im ersten Quartal saisonal bedingt unter dem
Vorquartal bleiben werde, sagten Händler. Nun fragten sich
Investoren, wie schwach das erste Quartal wohl ausfallen werde.
(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Ralf Banser)