* Anleger setzen auf gute Bewältigung der Banken-Stresstests
* HeidelbergCement nach CRH-Prognose schwächer
* Continental nach Herabstufung unter Druck
(neu: Banken, US-Börsen, BP)
Frankfurt, 07. Jul (Reuters) - Mit Rückenwind von den
Finanzwerten hat der Dax<.GDAXI> am Mittwoch doch noch
komfortabel im Plus geschlossen. Der Leitindex ging 0,9 Prozent
höher bei 5992 Zählern aus dem Handel, nachdem er am Morgen noch
um 1,6 Prozent abgerutscht war. Der Stoxx50<.STOXX50> gewann 1,6
Prozent.
Europaweit verzeichneten wieder einmal die Bankwerte die
höchsten Zuschläge. Auslöser des neuerlichen Nachfrageschubs
waren erste Details zu den geplanten Stresstests, die auf recht
geringe Hürden schließen ließen. Ein weiterer positiver Impuls
kam von State Street. Die weltweit zweitgrößte
Wertpapierbank hatte ankündigte, die Gewinnprognosen der
Analysten für das zweite Quartal wohl zu übertreffen. Der
Aktienkurs schoss daraufhin an der Wall Street um mehr als zehn
Prozent nach oben. "Die Aussagen von State Street lassen die
Leute darauf setzen, dass die Bankbilanzen für das zweite
Quartal insgesamt gut ausfallen werden", sagte Marktstratege
Joshua Raymond von City Index.
Der europäische Bankenindex<.SX7P> ging rund 3,8 Prozent
höher aus dem Handel. Zu den größten Gewinnern zählten die
französische Credit Agricole mit einem Plus von fast
sieben Prozent oder die spanische Banco Santander mit
einem Zuschlag von 6,5 Prozent. Deutsche Bank führten
mit einem Plus von 3,75 Prozent die Dax-Gewinnerliste an,
Commerzbank legten 3,7 Prozent zu. Nach
Reuters-Informationen werden die neuen Belastungstests für die
meisten Banken in Deutschland und Europa keine große Hürde
darstellen. Informationen deutscher Banker zufolge sehen die
Szenarien keinen drastischen Einbruch der deutschen Konjunktur
und keine Wertkorrekturen an den deutschen Staatsanleihen vor.
Die recht deutlichen Gewinne am Aktienmarkt sollten auf
keinen Fall überbewertet werden, warnten Händler. Dafür seien
die Umsätze viel zu schwach. "Wirklich neue Impulse kommen wohl
erst mit der Berichtsaison zum zweiten Quartal. Und solange am
US-Markt kein nachhaltiges Vertrauen aufgebaut wird, werden wir
hier erst recht nicht vom Fleck kommen."
PERSPEKTIVEN FÜR BAUBRANCHE SKEPTISCH GESEHEN
Ein vorsichtiger Ausblick des irischen Baustoffherstellers
CRH riss Händlern zufolge die Aktien von
HeidelbergCement in die Tiefe. Mit einem Abschlag von
3,1 Prozent hielten die Titel des Zementherstellers die rote
Laterne im Dax. CRH hatte sich skeptisch zur Umsatzentwicklung
geäußert: Die Sorgen über die hohen Haushaltsdefizite in der
Euro-Zone und das sich verlangsamende Konjunkturwachstum in den
USA könnten dem Geschäft mehr als erwartet zusetzen. CRH
stürzten an der Dubliner Börse um 6,8 Prozent ab. Die Aktien des
Baukonzerns Hochtief waren mit einem Minus von 4,1
Prozent größter Verlierer im Nebenwerteindex MDax<.MDAXI>. Dicht
dahinter lagen die Aktien von Continental mit einem
Abschlag von 3,7 Prozent: Bank of America/Merrill Lynch hatte
die Titel auf "neutral" von "buy" heruntergestuft.
Recht gut behaupten konnten sich die Aktien von
BMW, die knapp zwei Prozent höher lagen bei 39,75 Euro.
Barclays erhöhte das Kursziel auf 51 von 47 Euro und bestätigte
die Empfehlung mit "overweight". Ein Händler verwies zudem auf
jüngste Absatzzahlen von Peugeot, die gut am Markt
angekommen seien. Die Titel des französischen Autoherstellers
kletterten um knapp drei Prozent.
Im Fokus der Anleger blieben die Aktien von BP. In der
Hoffnung auf den Einstieg ausländischer Investoren blieben die
Titel des Ölkonzerns gefragt und stiegen um 4,8 Prozent. Eine
saudiarabische Zeitung hatte berichtet, Investoren aus dem
Königreich wollten einen Anteil von bis 15 Prozent an dem mit
der Ölpest im Golf von Mexiko kämpfenden Unternehmen übernehmen.
(Reporter: Kirsti Knolle; redigiert von Ralf Banser)