* FedEx-Ausblick schiebt Post und Gesamtmarkt an
* Spekulation um Aktienplatzierung drückt Metro
(neu: US-Daten, Wall Street, FedEx, Deutsche Post)
Frankfurt, 11. Sep (Reuters) - Die überraschend gute
Konsumlaune der US-Verbraucher und ein optimistischer Ausblick
des US-Paketdienstes FedEx haben dem Dax<.GDAXI> am
Freitag Auftrieb gegeben. Da einige Anleger vor dem Wochenende
aber Kasse machten, konnte er sein am Nachmittag markiertes
Elf-Monats-Hoch von 5653 Punkten nicht halten. Der Leitindex
beendete den Xetra-Handel 0,5 Prozent höher bei 5624,02 Zählern.
Damit verbuchte er den sechsten Handelstag in Folge ein Plus.
Dies ist die längste Serie seit knapp zwei Monaten. Der
EuroStoxx50<.STOXX50E> der größten Börsenwerte aus der Euro-Zone
gewann ebenfalls 0,5 Prozent auf 2832 Stellen.
"Die Aktien haben immer noch Luft nach oben", sagte
Jean-Claude Petit, Chef-Aktienhändler bei Barclays Wealth
Managers France. Die Weltwirtschaft werde sich zwar nur langsam
erholen, ein weiterer Konjunktureinbruch sei aber nicht zu
befürchten. "Außerdem fließt weiterhin Geld in Aktien."
Andere Börsianer bezeichneten die jüngsten Kursgewinne
dagegen als überzogen. In den vergangenen zwei Monaten legte der
Dax mehr als 1000 Punkte zu. "Je länger diese Rally dauert und
je höher der Markt steigt, desto tiefer wird sein Fall", warnte
ein Händler.
Der von der Universität Michigan und Reuters ermittelte
Index des US-Verbrauchervertrauens für September kletterte auf
70,2 Punkte. Analysten hatten lediglich mit einem Anstieg auf
67,3 Zähler gerechnet. FedEx stellte für das erste Quartal einen
überraschend hohen Gewinn von 0,58 Dollar je Aktie in Aussicht.
Die Aktien des US-Paketversenders stiegen daraufhin an der Wall
Street um bis zu 7,7 Prozent auf 78,29 Dollar und waren damit so
teuer wie seit vergangenem Oktober nicht mehr. Die Papiere des
Konkurrenten UPS legten 4,3 Prozent auf 58,72 Dollar zu.
Auch die Deutsche Post profitierte von den Aussagen
des US-Rivalen. Die Post-Aktie schloss 3,5 Prozent höher bei
12,70 Euro.
BEISHEIM-AUSSTIEG AUS AKTIONÄRSPOOL NÄHRT SPEKULATIONEN
Gegen den Trend rutschten Metro um bis zu 3,2
Prozent auf ein Zwei-Monats-Tief ab. Auslöser war Börsianern
zufolge der Ausstieg von Firmengründer Otto Beisheim aus dem
Pool der Gründungsaktionäre. "Bislang durfte Beisheim keine
Metro-Aktien verkaufen, jetzt aber vielleicht schon", sagte ein
Händler. Der Mischkonzern Haniel und die Familie
Schmidt-Ruthenbeck, die ihre Stimmrechte bislang gemeinsam mit
Beisheim ausübten, haben Unternehmenskreisen zufolge keine Pläne
zum Verkauf von Metro-Aktien. Die Papiere des
Einzelhandelskonzerns beendeten die Börsensitzung 1,6 Prozent im
Minus bei 36,30 Euro und waren damit Schlusslicht im Dax.
Zu den Favoriten der Anleger zählten die Stahlwerte. Sie
profitierten von Kurszielanhebungen durch Goldman Sachs. Die
Analysten des US-Institutes hatten ihre Prognosen für die
Stahlpreise erhöht. Die Titel von Salzgitter stiegen
daraufhin um 5,3 Prozent auf 70,01 Euro, ThyssenKrupp
zogen um 3,1 Prozent auf 24,50 Euro an. Die Aktien des
weltgrößten Stahlkochers ArcelorMittal verteuerten sich
um 5,1 Prozent auf 27,32 Euro.
Stark gefragt waren auch Henkel, die ein Kursplus
von drei Prozent auf 28,07 Euro verbuchten. Auch hier löste ein
positiver Analystenkommentar Käufe aus. Den Experten von Morgan
Stanley zufolge haben die Ergebnisse des Konsumgüterkonzerns
ihre Talsohle durchschritten. Die Analysten hoben ihr Kursziel
an und bekräftigten die Empfehlung, die Papiere im Depot
überzugewichten.
(Reporter: Hakan Ersen; redigiert von Martin Zwiebelberg)