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FOKUS 3-Deutscher Regulierungsvorstoß schreckt Börsen auf

Veröffentlicht am 19.05.2010, 18:29

* Leerverkaufsverbot schürt Nervosität

* Dax fällt unter 6000 Punkte, Euro unter 1,22 Dollar

* Börsianer kritisieren Zeitpunkt und deutschen Alleingang

(neu: Schlusskurse)

Frankfurt, 19. Mai (Reuters) - Das überraschende Verbot bestimmter hochspekulativer Finanzgeschäfte in Deutschland hat an den Märkten die Angst vor schärferer Regulierung geschürt. Investoren reagierten verschnupft und ließen am Mittwoch deshalb die Finger von riskanteren Anlagen. An den europäischen Börsen und an der Wall Street fielen die Kurse.

In Frankfurt rutschte der Dax<.GDAXI> wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 6000 Punkten und verlor 2,7 Prozent auf 5988 Zähler. Auch die Börsenplätze in London, Paris und Madrid lagen jeweils rund drei Prozent im Minus. Der Euro fiel bis auf ein Vier-Jahres-Tief von 1,2146 Dollar.

"Das Leerverkaufsverbot war jetzt wohl der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat", sagte LBBW-Aktienstratege Steffen Neumann. "Schon vorher war die Nervosität extrem hoch." Die deutsche Aufsichtsbehörde BaFin hatte am Dienstagabend überraschend ungedeckte Leerverkäufe für bestimmte Finanzwerte, Staatsanleihen und Kreditausfallversicherungen (CDS) verboten.

Einige Börsianer begrüßten zwar die Bemühungen, hochspekulative Geschäfte einzudämmen. Zugleich bemängelten sie aber, dass ein deutscher Alleingang nichts bringe. "Es herrscht Unsicherheit, was noch an Regulierung kommen kann, deshalb stellen sich die Investoren erst einmal an die Seitenlinie und machen Kasse", sagte Postbank-Aktienstratege Heinz-Gerd Sonnenschein.

BANKENAKTIEN AUF DEN VERKAUFSLISTEN

Einige Antworten blieben die Regulierer bislang schuldig. Schleierhaft war Börsianern etwa, wie das deutsche Verbot beispielsweise im grenzüberschreitenden und außerbörslichen Kreditderivate-Handel greifen soll, der hauptsächlich über London läuft. Bei Staatsanleihen seien ungedeckte Leerverkäufe ohnehin nicht sehr verbreitet, sagte ein Rentenhändler einer großen europäischen Bank. Die Anleger seien durch die Ankündigungen der Bundesregierung weiter verunsichert worden. Entsprechend gaben die Kurse gerade bei griechischen Staatsanleihen schon wieder nach, so dass sich die Risikoaufschläge wieder erhöhten. Die Kosten für Kreditausfallversicherungen in der Euro-Zone gingen zunächst zurück, zogen im Verlauf aber wieder etwas an. Eine steigende Nachfrage gab es nach den als sicher geltenden Bundesanleihen. Der Bund-Future kletterte 74 Ticks auf 127,60 Zähler.

Finanzwerte fielen europaweit hingegen in der Gunst der Anleger. Der europäische Branchenindex<.SX7P> rutschte um 3,5 Prozent ab. Vor allem spanische und italienische Finanzwerte mussten Federn lassen. Im Vergleich dazu hielten sich die Verluste bei den Aktien deutscher Banken noch in Grenzen: Die Papiere der Deutschen Bank fielen um 2,9 Prozent. Die Commerzbank-Titel gaben 1,7 Prozent ab.

Vor allem bei Dax-Titeln, die sich in den vergangenen Wochen sehr gut entwickelt haben, nahmen Anleger Gewinne mit. Dazu zählten exportorientierte Werte wie BMW, die mit einem Minus von 6,7 Prozent Dax-Schlusslicht waren. Auch Daimler fielen um mehr als vier Prozent.

(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Ralf Banser)

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