FOKUS 3-EU-Rettungspläne beflügeln Schweizer Börse

(neu: Schlusskurse)

Zürich, 10. Mai (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Montag dank des EU-Rettungspakets für den Euro satte Kursgewinne eingefahren. Gegenüber dem Vortagsschluss ging die Börse mit einem Plus von mehr als vier Prozent aus dem Handel. Insbesondere Titel des in jüngster Zeit arg in Mitleidenschaft gezogenen Finanzsektors waren gesucht und konnten bis Handelsende teilweise zweistellig zulegen. Der europäische Vergleichsindex der Banken<.SX7P> stieg um 13 Prozent.

Der Bluechip-Index SMI<.SSMI> legte 276,3 Zähler oder 4,5 Prozent auf 6481,95 Punkte zu. Der breite SPI<.SSHI> gewann 4,3 Prozent auf 5720,34 Zähler. Das 750 Milliarden Euro schwere Rettungspaket der EU für strauchelnde Mitgliedsländer sorgte laut Händlern für ein wahres Kursfeuerwerk, mit dem die Vorwochenverluste zum Grösstenteil wieder wettgemacht wurden.

Aus charttechnischer Sicht berge der SMI noch ein Kurspotenzial von rund 150 Punkten, hiess es im Handel. Mittelfristig könnten die Spekulationen gegen den Euro aber wieder aufleben, was auch für die Märkte eine erneute Belastungsprobe werden könnte.

Die Titel der UBS schlossen 9,3 Prozent höher, die der Credit Suisse wurden um 8,7 Prozent fester gehandelt. Neben den Grossbanken zählten auch die Aktien der EFG International zu den Hauptgewinnern. Diese konnten gut 12 Prozent zulegen. Julius Bär, die am Dienstag ihren Quartalsbericht vorlegen will, rückten 5,5 Prozent vor.

Bei den Versicherungen stachen Swiss Re mit einem Plus von zehn Prozent heraus. Auch Helvetia konnten ebenso wie Swiss Life gegen acht Prozent zulegen. Zurich stiegen um sieben Prozent.

Die Aktien von Firmen aus den defensiven Sektoren Pharma, Nahrungsmittel oder Telekom verzeichneten dagegen eher bescheidene Gewinne: Novartis schlossen 3,7 Prozent im Plus. Der von den Baslern hergestellte Meningitis-Wirkstoff Menveo könnte in den USA bald auch für Kinder zwischen zwei und zehn Jahren zugelassen werden.

Aktien zyklischer Firmen wie Richemont und Swatch, ABB oder Adecco wurden um fünf bis acht Prozent höher gehandelt. Auch die ex-Dividende von 1,50 sfr je Aktie gehandelten Holcim gewannen 4,6 Prozent.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew Thompson)