FOKUS 3-Hoffnung auf Konjunkturerholung gibt Dax Auftrieb

* Ifo und US-Daten schüren Hoffnung auf Konjunkturerholung

* Überraschend niedriger Ford-Verlust treibt Autowerte

* Spekulation auf positive Ergebnisse bei US-Stresstests

(neu: E.ON, Wall Street, weitere US-Daten)

Frankfurt, 24. Apr (Reuters) - Hoffnungen auf eine Konjunkturerholung und auf positive Ergebnisse der Stresstests für US-Banken haben am Freitag den europäischen Aktienmärkten Auftrieb gegeben. Darüber hinaus hellte der US-Autobauer Ford die Stimmung auf. Sein Quartalsverlust war geringer ausgefallen als befürchtet.

Der Dax<.GDAXI> beendete den Xetra-Handel drei Prozent im Plus bei 4674,32 Zählern. Die Verluste vom Wochenbeginn hat er damit im weiteren Verlauf fast ausgeglichen. Lediglich zweieinhalb Punkte fehlten zum Schlusskurs vom Freitag vergangener Woche. Damit riss allerdings eine Serie von sechs Wochen mit Kursgewinnen in Folge. Zuletzt hatte der Leitindex vor rund zwei Jahren eine derartige Aufwärtsentwicklung gezeigt.

Der EuroStoxx50<.STOXX50E> der größten börsennotierten Gesellschaften aus der Euro-Zone kletterte am Freitag um 2,6 Prozent auf 2319 Zähler. An der Wall Street notierte der US-Standardwerteindex Dow Jones<.DJI> bei Handelsschluss in Deutschland 1,4 Prozent im Plus.

Für Auftrieb sorgte unter anderem der überraschend starke Anstieg des Ifo-Index, der die Stimmung in der deutschen Wirtschaft misst. "Wir haben die wirtschaftliche Talsohle erreicht oder vielleicht bereits hinter uns gelassen", sagte Postbank-Volkswirt Marco Bargel. Am Nachmittag schoben positive US-Konjunkturdaten die Aktienmärkte zusätzlich an. Der Absatz neuer Eigenheime lag über den Markterwartungen.

FORD TREIBT AUTOWERTE EUROPAWEIT - FINANZWERTE GEFRAGT

Die Quartalszahlen von Ford gaben Autoaktien europaweit Auftrieb. So gehörten die Titel von Daimler und BMW mit einem Plus von jeweils 3,5 Prozent zu den größten Dax-Gewinnern. Volkswagen, die mit einem Dividendenabschlag gehandelt wurden, notierten immerhin noch drei Prozent höher. Die Papiere der französischen Konkurrenten Renault und Peugeot legten ebenfalls jeweils etwa 3,5 Prozent zu. Fiat verteuerten sich um 3,8 Prozent. Ford-Papiere notierten an der Wall Street 15,6 Prozent höher.

Auch bei den Finanzwerten griffen Anleger europaweit zu. Nachdem sich US-Finanzminister Timothy Geithner vorsichtig optimistisch über den Zustand der Banken geäußert hatte, hofften Anleger auf eine positive Überraschung bei den Ergebnissen der Stresstests. Deutsche Bank stiegen um 3,8 Prozent auf 41,09 Euro. Societe Generale notierten 3,5 Prozent höher. Barclays stiegen sogar um 8,6 Prozent.

E.ON BEGINNT AUFHOLJAGD - AUSBLICK DRÜCKT LUFTHANSA

Zu den Dax-Favoriten zählte außerdem das Index-Schwergewicht E.ON. Dessen Aktien verteuerten sich um 6,3 Prozent auf 23,92 Euro. "Die Versorger haben einigen Nachholbedarf", sagte ein Börsianer. E.ON haben seit Jahresbeginn rund 21 Prozent und damit etwa vier Mal so viel wie der Dax eingebüßt. RWE zogen am Freitag um 1,7 Prozent auf 53,30 Euro an. Für positive Branchenstimmung sorgte außerdem der italienische Konkurrent Eni, dessen Quartalsgewinn weniger stark zurückging als befürchtet. Eni-Papiere verteuerten sich in Mailand um 5,1 Prozent auf 15,74 Euro.

Zu den wenigen Dax-Verlierern zählte Lufthansa, deren Papiere von einem zurückhaltenden Ausblick belastet wurden. "Bislang war die Meinung, dass die Lufthansa die Krise locker durchsteht - das hört sich jetzt nicht mehr so an", sagte ein Händler. Lufthansa-Aktien verloren 0,2 Prozent auf 9,62 Euro.

(Reporter: Hakan Ersen; redigiert von Georg Merziger)