* Uneinigkeit in der EU verunsichert Anleger
* Dax verliert auf Wochensicht 3,8 Prozent
(neu: Schlusskurse)
Frankfurt, 21. Mai (Reuters) - Verunsichert durch die europäische Schuldenkrise haben die Anleger auf dem deutschen Aktienmarkt auch zum Wochenschluss lieber Kasse gemacht. In der Spitze verlor der Dax<.GDAXI> am Freitag drei Prozent. Im Schlepptau einer freundlicheren Wall Street machte er später jedoch einige Punkte gut und schloss am Ende 0,7 Prozent tiefer bei 5829 Punkten. Auf Wochensicht verlor der Leitindex dennoch 3,8 Prozent - nachdem er schon in der Vorwoche um sieben Prozent abgestürzt war.
Den hohen Grad der Verunsicherung der Anleger erklärten Händler auch mit einer politischen Uneinigkeit in der Europäischen Union. "Der deutsche Alleingang bei dem Verbot bestimmter Leerverkäufe hat noch einmal den Eindruck verstärkt, dass Europa dasteht als eine Ansammlung von Einzelinteressen verfolgender Staaten", sagte ein Börsianer. "Tendenziell ist die Situation weiter so, dass die Leute einfach raus wollen aus Euro-Anlagen", sagte ein Händler. "Die Leute sind besorgt darüber, dass die europäische Konjunktur auf Jahre empfindlich geschwächt sein wird", sagte Fondsmanager Mark Bon von Canada Life in London.
Auch am Freitag blieben die Diskussionen um den europäischen
Rettungsschirm und die Rolle Deutschlands im Fokus. Der
Bundestag stimmte der 148 Milliarden Euro schweren deutschen
Beteiligung zu. Als Stimmungsdämpfer bezeichneten Händler die in
den USA beschlossene Finanzmarktreform. Dadurch werde die
Profitabilität der Banken auf Jahre eingeschränkt. Dennoch
konnte der europäische Bankenindex<.SX7P> seine Verluste
wettmachen, nachdem die Finanzwerte an der Wall Street anzogen.
Der Branchenindex lag 0,9 Prozent höher. Aktien der Deutschen
Bank
NUR WENIGE IMPULSE FÜR EINZELWERTE
Eines der Schlusslichter im Dax waren Fresenius
Einziger Dax-Gewinner waren dagegen die Aktien der Deutschen
Börse
Der Vorwurf der Verschleierung des wahren Ausmaßes der Ölkatastrophe am Golf von Mexiko lastet an der Londoner Börse zunehmend auf BP<.BP.L>. Die Titel des britischen Ölkonzerns fielen dort um 4,2 Prozent. US-Politiker äußerten Zweifel an den von BP genannten Mengen des abgepumpten Öls.
(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Kathrin Schich)