(neu: Schlusskurse)
Zürich, 23. Jun (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Mittwoch tiefer geschlossen. Schwache US-Immobiliendaten sowie
der enttäuschend ausgefallene Einkaufsmanagerindex der Eurozone
hatten erneut Zweifel an der wirtschaftlichen Erholung geweckt.
Zudem sei auch die Euphorie über die Flexibilisierung der
Währungspolitik Chinas wieder verflogen. Diese hatte Anfangs der
Woche für höhere Kurse gesorgt. Das Geschäft verlief im Vorfeld
des nachbörslich anstehenden US-Zinsentscheid zudem überwiegend
lustlos.
Der SMI<.SSMI> schloss 1,3 Prozent tiefer auf 6381,85
Punkten. Der breite SPI<.SSHI> fiel um 1,2 Prozent auf 5623,56
Zähler.
Die Aktien von Cytos schnellten um mehr als 19
Prozent auf 15 Franken. Das im Bereich Impfstoffe forschende
Biotechunternehmen hatte sich positiv zu einem
Produkt-Kandidaten gegen allergisches Asthma geäussert. In einem
Interview mit der "HandelsZeitung" sagte CEO Wolfgang Renner, er
rechne mit einem Umsatz von deutlich mehr als 600 Millionen sfr.
Ebenfalls guter Nachfrage erfreuten sich die Aktien des
GPS-Chiphersteller U-blox, die 3,5 Prozent zulegen
konnten. Händler sprachen von einem Marktteilnehmer, der die
Aktie aus fundamentalen Gründen gesucht habe.
Dagegen schlossen die Aktien der Grossbanken Credit
Suisse und UBS knapp zwei Prozent tiefer. Die
Stimmung gegenüber den Finanzwerten habe sich eingetrübt,
nachdem sich Vertreter der Branche negativ zur Entwicklung im
zweiten Quartal geäussert hatten, sagte ein Händler.
Von Abgaben bleiben auch die Titel der Versicherungen nicht
verschont: Swiss Re, Swiss Life und
Baloise büssten mehr als zwei Prozent ein. Mit einem
Abschlag von 0,6 Prozent hielten sich Zurich Financial
gut, nachdem das Management an einer Investorenkonferenz am
Vortag bestätigt hatte, an einer attraktiven Ausschüttung
festhalten zu wollen, so ein Händler.
Roche waren zuletzt eine Spur leichter. Der
Pharmakonzern hat in den USA für Lucentis eine weitere Zulassung
erhalten. "Das ist sicher positiv für das Sentiment bei Roche",
sagte ein Händler. Novartis sanken 1,4 Prozent.
Nestle büssten 1,6 Prozent ein. Der
Nahrungsmittelmulti will an seiner Beteiligung an L'Oreal
nichts ändern. Dies sagte Konzernchef Paul Bulcke
gegenüber Reuters. Nestle hält rund 30 Prozent am
Kosmetikkonzern.
Angesichts der zunehmenden Konjunktursorgen rutschten auch
die Aktien zyklischer Firmen zunehmend in die Verlustzone:
ABB fielen um 1,8 Prozent, Sulzer um 1,4 und
Oerlikon um knapp ein Prozent.
Holcim verloren zwei Prozent. Morgan Stanley hatte
den Titel auf Underweight von "Equal Weight" zurückgestuft.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew
Thompson)