(mit Schlusskursen)
Zürich, 23. Okt (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Freitag frühe Gewinne nicht verteidigen können und ist im Sog
der schwächer startenden Wall Street ins Minus gerutscht. Nach
den jüngsten Anstiegen legte der Markt eine Atempause ein. "Die
Unternehmen haben meist gute Ergebnisse vorgelegt und die
Konjunkturdaten fielen ebenfalls erfreulich aus. Das wird nun in
den Kursen genügend reflektiert. Es ist Zeit für eine
Konsolidierung", sagte ein Händler.
Der SMI<.SSMI> schloss um 0,4 Prozent tiefer mit 6378
Zählern. Am Vormittag hatte der Standardwerteindex bei 6474
Punkten noch ein neues Jahreshoch erreicht. Der breite
SPI<.SSHI> war mit 5494 Zählern ebenfalls um 0,4 Prozent tiefer.
Die Syngenta-Aktien gewannen ein Prozent. Der
Agrarchemiekonzern setzte in den ersten neun Monaten zwar
weniger um, schlug sich aber besser als die Konkurrenz.
Nestle erwies sich am Tag nach dem positiv
aufgenommenen Zwischenbericht lange Zeit als Stütze des Marktes.
Doch auch die Gewinne des Schwergewichts schmolzen in den
Schlussminuten dahin und die Aktien gingen um 0,1 Prozent
leichter aus dem Handel. Unverändert war Pharmawert
Novartis, während die Genussscheine von Konkurrent
Roche 0,6 Prozent nachgaben.
Die Grossbanken verzeichneten weitere Kursverluste. Credit
Suisse, die schon am Vortag trotz des deutlich besser
als erwarteten Quartalsberichts um 3,5 Prozent gefallen waren,
verloren weitere 2,1 Prozent. "Die Leute sind nicht sicher, dass
diese Entwicklung nachhaltig ist, und streichen daher nach dem
kräftigen Kursanstieg seit dem Tief im März lieber ihre Gewinne
ein", sagte ein Händler. Die UBS-Aktien sanken im Sog
der CS um 1,8 Prozent.
Höhere Kurse gab es hingegen meist bei den Versicherern. Die
Swiss Re-Aktien stieg um 0,7 Prozent. Der
Rückversicherer hat sich im Vorfeld des Branchentreffens in
Baden-Baden positiv geäussert. Die Zurich-Aktien
rückten 0,5 Prozent vor. RBS hat die Analyse mit der Empfehlung
"Buy" aufgenommen.
Georg Fischer gewann 5,8 Prozent an Wert. Der
Anlagenbauer hat mit einem Bankensyndikat eine Kreditlinie über
420 Millionen Franken vereinbart und kann damit sein
Restrukturierungsprogramm durchzuziehen und die mittelfristige
Finanzierung sicherstellen.
Ebenfalls gesucht waren einzelne zyklische Titel wie
ABB, SGS oder Rieter.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)