(neu: Schlusskurse)
Zürich, 28. Jun (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Montag unter Tageshoch fester geschlossen. Händler sprachen
gleichwohl von einem richtungslosen und ruhigen Geschäft, bei
dem Kursgewinne im Verlauf mangels Anschlusskäufen abgeschmolzen
seien. An der Spitze der SMI-Gewinnerliste standen
Swatch und Richemon mit Gewinnen von mehr als
zwei Prozent. Ihnen folgte das Index-Schwergewicht
Nestle.
Der SMI <.SSMI> der Standardwerte schloss 0,57 Prozent höher
auf 6311,15 Punkten. Der breite SPI <.SSHI> legte ebenfalls 0,52
Prozent auf 5558 Zähler zu.
Nach wie vor lasteten die Zweifel an der weltweiten
Konjunkturerholung und die möglichen Folgen der Schuldenkrise in
Europa auf den Märkten. Leicht positive Konjunkturdaten kamen
aus den USA. Dort haben die Konsumausgaben im Mai etwas stärker
angezogen als erwartet. Weitere Informationen und Impulse
erhofften sich die Marktteilnehmer von den im Laufe der Woche
noch erwarteten US-Konjunkturdaten. Dabei stehen die am Freitag
anstehenden US-Arbeitsmarktdaten im Mittelpunkt.
Nestle gewannen 1,25 Prozent. Nach Tagen fallender Kurse
habe die Aktie des Nahrungsmittelmultis Boden gefunden und sich
daher leicht erholen können, hiess es.
Ebenfalls fester tendierten die Papiere der Grossbank Credit
Suisse. In einer Studie von Morgan Stanley war CS nach
Händlerangaben als Sektorfavorit bezeichnet worden. Auch die
weniger einschneidend als erwartet ausfallenden
Finanzmarktreform begünstige die Bank, hiess es. Die Banken
müssen sich im Zuge der Reform zwar von einem Teil des
Derivatehandels trennen, dürfen die lukrativsten Geschäfte aber
weiter betreiben. Dies helfe CS mehr als der Konkurrentin
UBS, die weniger stark im Investmentbanking engagiert
ist. Zudem habe sich der CS-Kurs im Laufe des Jahres schlechter
entwickelt als der der UBS. Die UBS-Aktie gab 0,6 Prozent nach.
Spekulative Käufe trieben die Aktie der Bank Sarasin
um 2,6 Prozent nach oben. Händler verwiesen auf die
Spekulationen, die niederländische Rabobank wolle ihre
Beteiligung am Vermögensverwalter an die Bank Julius Bär
verkaufen. Rabobank dementierte aber einen Bericht von "Cash",
wonach sie den Verkauf des Kapital-Anteils von 46 Prozent
vorbereite. "Das ist ein Gerücht," erklärte ein
Rabobank-Sprecher am Freitag. "Der angebliche Verkauf von
Sarasin ist kein Thema." Die Bär-Aktie führte mit einem Minus
von 1,4 Prozent die Tages-Liste der SMI-Verlierer an.
Die Aktien der Versicherungen zeigten sich leicht fester.
Zurich und Swiss Re legten jeweils gut ein
halbes Prozent zu. Eine Studie der Bank Vontobel habe den Sektor
etwas gebremst, sagten Händler. Vontobel hat das Kursziel für
die Versicherer Baloise , Swiss Life und
Nationale gesenkt. Das Zurich-Rating wurde dagegen
bestätigt.
Kaum verändert zeigten sich die Anteile der Pharmakonzerne
Novartis und Roche . Roche veröffentlichte
positive Studiendaten zum Diabetes-Medikament Taspoglutide.
Zuletzt hatte das Medikament eine Reihe von Rückschlägen zu
verkraften. Pharmaaktien könnten sich laut einem Artikel im
Anlegermagazin "Barron's" im kommenden Jahr gut entwickeln. Die
Börsen seien gegenüber den internationalen Pharmakonzernen zu
pessimistisch eingestellt.
ABB legten 0,65 Prozent zu. Der
Elektrotechnikkonzern ist weiter auf Einkaufstour. In einem
Interview der "Finanz und Wirtschaft" sagte CFO Michel Demare,
ABB prüfe kleinere und grössere Dossiers. Sulzer legten
2,4 Prozent zu.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert
Schmieder)