* Schwacher US-Immobilienmarkt belastet Börsen
* Nervosität wegen Stresstests für US-Banken
* Spekulationen um Porsche/VW und SAP
* Software AG brechen nach schwachen Zahlen ein
(neu: Wall Street, US-Daten)
Frankfurt, 23. Apr (Reuters) - Schwache US-Konjunkturdaten
haben die internationalen Börsen am Donnerstag
belastet. Außerdem sorgten die vor dem Abschluss stehenden
Stresstests für die US-Banken für Nervosität unter den Anlegern.
Der Dax<.GDAXI> beendete den Xetra-Handel mit einem Minus von
1,2 Prozent auf 4538,21 Punkten. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> der
größten Börsengesellschaften aus der Euro-Zone gab 1,2 Prozent
auf 2258 Zähler nach. An der Wall Street notierte der
US-Standardwerteindex Dow Jones<.DJI> bei Börsenschluss in
Deutschland 0,8 Prozent tiefer.
"Da der US-Immobilienmarkt die Quelle allen Übels ist,
dämpfen diese schwachen Zahlen die Stimmung", sagte ein Händler.
"Man darf sie aber auch nicht überbewerten. Viel Wichtiger sind
die Ergebnisse der Stresstests." Hierbei prüfen die
US-Aufsichtsbehörden, ob die Banken über genügend Polster
verfügen, um die aktuelle Krise zu meistern.
Der Absatz bestehender US-Eigenheime war im März
überraschend stark auf 4,57 Millionen zurückgegangen. Eine
Trendwende am US-Immobilienmarkt sei bislang nicht in Sicht,
betonte Helaba-Analyst Ralf Umlauf.
VERKAUFEN EIGNER PORSCHE AN VW? - ÜBERNIMMT IBM SAP?
Für Gesprächsstoff sorgten erneute Spekulationen um einen
Verkauf von Porsche-Anteilen der Familien Porsche und
Piech an Volkswagen. Die Papiere des Sportwagenbauers
drehten daraufhin ins Plus und stiegen in der Spitze um 8,1
Prozent auf 53,00 Euro. Ein Porsche-Sprecher betonte allerdings,
eine solche Entscheidung hätte per Pflichtmitteilung öffentlich
gemacht werden müssen. Eine solche Bekanntmachung sei auch nicht
in Vorbereitung. Porsche-Titel schlossen 6,3 Prozent höher bei
52,09 Euro. VW gaben 3,5 Prozent auf 230,20 Euro nach.
Daneben kochten Gerüchte um eine Übernahme von SAP
durch IBM wieder hoch. SAP wollte sich zu diesem Thema
nicht äußern. Die Papiere des Walldorfer Software-Hauses legten
zwei Prozent auf 30,46 Euro zu. IBM verloren in New York 2,4
Prozent auf 100,11 Dollar.
SOFTWARE AG MIT SCHWACHEM QUARTAL - AKZO DRÜCKT BASF
Mit kräftigen Verkäufen reagierten Anleger auf die
Quartalsbilanz der Software AG. "Gewinn und Umsatz
lagen im ersten Quartal unter den Markterwartungen. Zudem fielen
die Lizenzumsätze schwächer aus als erwartet", urteilte die DZ
Bank. Die im Technologie-Index TecDax<.TECDAX> gelisteten
Papiere des zweitgrößten deutschen Software-Herstellers brachen
daraufhin um 18 Prozent auf 46,49 Euro ein.
Im Dax gehörten BASF mit einem Minus von 2,7
Prozent auf 25,79 Euro zu den größten Verlierern. Sie litten
Börsianern zufolge unter einem Gewinneinbruch des Konkurrenten
Akzo Nobel. Deren Titel büßten bis zu sieben Prozent
auf 31,36 Euro ein. BASF will kommende Woche Geschäftszahlen
vorlegen.
Trotz eines überraschend großen Quartalsgewinns beim
Konkurrenten Credit Suisse gaben Deutsche
Bank 2,4 Prozent auf 39,57 Euro zu. Börsianer
verwiesen darauf, dass die Papiere des deutschen Branchenprimus
am Vortag bereits kräftig zugelegt hätten. Viele Anleger
warteten die für kommenden Dienstag anstehenden
Quartalsergebnisse der Deutschen Bank ab. Credit Suisse stiegen
an der Züricher Börse um bis zu 9,5 Prozent auf 43,48 Franken.
(Reporter: Hakan Ersen; redigiert von Olaf Brenner)