(mit Schlusskursen)
Zürich, 23. Apr (Reuters) - Unerwartet gute Konjunkturdaten
und die Hoffnung auf eine Entschärfung der Schuldenkrise
Griechenlands haben am Freitag die Schweizer Börse unterstützt.
Das Mittelmeerland bittet die anderen EU-Staaten und den
Internationalen Währungsfonds (IWF) um milliardenschwere
Finanzhilfen.
Der SMI<.SSMI> drehte nach anfänglichen Verlusten ins Plus
und schloss um 0,7 Prozent höher mit 6768 Punkten. Vor einer
Woche stand der Leitindex noch bei 6894 Zählern. Der breite
SPI<.SSHI> stieg ebenfalls um 0,7 Prozent auf 6006 Punkte.
Die Aktien von ABB stiegen um 2,7 Prozent. Der
Elektrotechnikkonzern hatte am Donnerstag zusammen mit dem
Quartalsbericht einen Ausblick vorgelegt, der den Anlegern nicht
gefiel. Die Aktien waren darauf um neun Prozent eingebrochen.
Auch andere zyklische Werte legten zu, was Händler vor allem
auf die guten Konjunkturdaten zurückführten. So zogen die Kurse
von Holcim oder Lonza kräftig an.
Bei den Finanzwerten fielen die Titel der Grossbank Credit
Suisse erneut mit leicht tieferen Kursen auf, nachdem
sie bereits am Vortag fast fünf Prozent gefallen waren.
Analysten senkten nach dem nicht ganz den Erwartungen
entsprechenden Quartalsbericht ihre Kursziele. Die
UBS-Aktien hingegen gewannen 1,2 Prozent.
Bei den zumeist fester tendierenden Versicherungstiteln
hinkten die Zurich-Aktien mit einem Minus von 0,2
hinterher. Der Konzern schätzt, dass ihn das Erdbeben in Chile
rund 200 Millionen Dollar vor Steuern kosten dürfte.
Nach anfänglicher Schwäche drehten die
Nestle-Aktien ins Plus und stiegen um 0,9 Prozent. Die
Titel waren am Donnerstag nach dem unerwartet positiven
Zwischenbericht des Lebensmittelmittelriesen stark gesucht
worden. Analysten hoben ihre Schätzungen an. Und auch die
Nestle-Beteiligung L'Oreal legte besser als erwartete
Ergebnisse vor.
Oerlikon litt stark unter Gewinnmitnahmen. Die
Aktien sackten um 15,4 Prozent ab. Sie hatten im Anschluss an
die geglückte Sanierung des hoch verschuldeten Anlagenbauers in
den vergangenen Tagen rund die Hälfte an Wert gewonnen.
Die Aktien von Richemont und Swatch rückten
3,6 beziehungsweise 1,8 Prozent vor. Händler verwiesen auf eine
Kurszielerhöhung durch Kepler. Für den Broker ist Richemont der
"Top Pick" unter den Uhrenproduzenten.
Die Aktien von Transocean ermässigten sich um 1,8
Prozent. Mit der im Golf von Mexiko gesunkenen Ölplattform
"Deepwater Horizon" generierte der Konzern nach Angaben der ZKB
drei bis vier Prozent des Gesamtgewinns.
Orior verloren 0,5 Prozent, der Kurs hielt sich mit
50 Franken aber über dem Ausgabepreis von 48 Franken. Orior
hatte am Donnerstag sein Börsedebüt gegeben.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert Paul Arnold)