(neu: Schlusskurse)
Zürich, 19. Aug (Reuters) - Schwache US-Konjunkturdaten
haben die Schweizer Börse am Donnerstag im Einklang mit anderen
Märkten tief ins Minus gedrückt. Der überraschend starke Anstieg
der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und der unerwartete
Rückgang des Konjunkturindex der Fed von Philadelphia heizten
die Konjunktursorgen an und schickten die Kurse am Nachmittag
auf Talfahrt.
Der SMI<.SSMI> schloss nach einem Tagstief bei 6265 Zählern
noch um 1,3 Prozent schwächer mit 6281 Punkten. Am Vormittag
hatte es der Leitindex einmal mehr nicht geschafft, den
Widerstand um 6400 Zähler zu knacken. Mit Ausnahme des
gehaltenen Biotech-Werts Actelion gaben alle Bluechips
nach. Der breite SPI<.SSHI> verlor 1,2 Prozent auf 5555 Punkte.
Das Geschehen konzentrierte sich auf Aktien von Unternehmen,
die Ergebnisse veröffentlichten. Dabei stachen Holcim
mit einem Kurseinbruch von 6,3 Prozent heraus. Der Zementkonzern
verfehlte mit dem Halbjahresergebnis die Markterwartungen
deutlich und erwartet in einzelnen Ländern eine wirtschaftliche
Abschwächung und erhöhten Preisdruck.
Eine Verkaufsempfehlung von Goldman Sachs drückte die
Adecco-Aktien 3,3 Prozent ins Minus. Das Bank nahm den
Stellenvermittler in die "Conviction Sell List" auf.
Zu den raren Gewinnern gehörten die Straumann-Titel.
Sie legten nach einem optimistischen Ausblick des
Zahnimplantate-Herstellers 3,5 Prozent zu. "Umsatz und Ertrag
wie erwartet. Aber Straumann erwartet ein klares Wachstum",
sagte ein Händler. Die Firma dürfte wohl Konkurrent Nobel
Biocare als Weltmarktführer abgelöst haben.
Auch die Aktien des Reisekonzerns Kuoni, des
Anlagenbauers Schweiter und des
Röntgenröhren-Produzenten Comet stiegen nach besser als
erwarteten Zwischenberichten zum Teil kräftig.
Ein neuerlicher Rückschlag mit einem wichtigen Medikament
schickte die Aktien der Biotech-Firma Basilea trotz des
deutlich geringeren Halbjahresverlusts und einer niedrigeren
Verlustprognose für das ganze Jahr auf Talfahrt. Die sehr
volatilen Titel fielen zeitweise um mehr als fünf Prozent und
notierten zuletzt noch um 2,4 Prozent schwächer.
Die Finanzwerte verloren zum Teil markant. Swiss
Life trotzten dem Sektortrend mit einem Plus von 0,4
Prozent. Der Lebensversicherer profitierte von Anschlusskäufen
nach dem überraschend guten Halbjahresergebnis vom Vortag.
Die Aktien des wenig konjunkturabhängigen Lebensmittelriesen
Nestle hielten sich mit einem Abschlag von 0,4 Prozent
vergleichsweise gut. Hingegen büssten die ebenfalls defensiven
Titel der Pharmakonzerne Novartis und Roche
mehr als ein Prozent ein.
Die Aktien der beiden Uhrenhersteller Richemont und
Swatch notierten zuletzt ein Prozent schwächer, nachdem
sie anfangs noch von den im Juli stark gestiegnen Uhrenexporten
profitiert hatten.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)