FOKUS 3-Schweizer Börse rutscht am letzten Tag 2009 ins Minus

(neu: Schlusskurse)

Zürich, 30. Dez (Reuters) - Gewinnmitnahmen haben die Schweizer Börse am letzten Handelstag des ausgehenden Jahres belastet. Allerdings änderte dies nichts daran, dass die Börse das Krisenjahr mit einem Gewinn von rund 20 Prozent abschliesst. Nach einem massiven Kurseinbruch im ersten Quartal folgte eine kräftige Erholung.

Kurz vor Jahresende stand der Markt dann auf dem höchsten Stand. "Dass er nun leicht abbröckelt, ist alles andere als beunruhigend", sagte ein Händler. Manche Marktteilnehmer neigten eben dazu, einen Teil der Gewinne einzustreichen. "Aber nicht im grossen Stil, dafür sind die Umsätze zu klein", sagte ein anderer Händler.

Der SMI<.SSMI> schloss 0,95 Prozent tiefer auf 6546 Punkten. Am 9. März war der Leitindex auf 4235 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit über sechs Jahren abgestürzt. Das Jahreshoch hatte der SMI am Vortag auf 6615,55 Punkten markiert. Der breite SPI<.SSHI> sank um 0,85 Prozent auf 5626 Zähler. Das Jahresplus beläuft sich auf 24 Prozent.

Wer zu Jahresanfang im Bluechip-Index auf die Aktien der Finanzkonzerne Swiss Life und Credit Suisse gesetzt hatte, erzielte Kursgewinne von mehr als 90 respektive 80 Prozent. Dahinter folgen mit einem Plus von über 70 Prozent die beiden Luxusgüterhersteller Swatch und Richemont.

Die Verliererrangliste wird 2009 von den Aktien des Pharmazulieferers Lonza angeführt. Lonza sackten nach zwei Gewinnwarnungen und einem missglückten Übernahmeversuch um 25 Prozent ab. Hinter Lonza folgen mit deutlichem Abstand Actelion mit einem Minus von sechs Prozent.

Im breiten Markt führen die Biotechnologiewerte Addex, Cytos und Basilea mit Einbussen von rund 50 Prozent die Negativrangliste an. Dagegen führt Day Software mit einem Plus von über 400 Prozent die Gewinnerliste an, gefolgt von Gottex Fund Management und Uster Technologies , die rund 180 Prozent angezogen haben.

Am letzten Tag standen die Aktien von Basilea massiv unter Druck. Der Kurs der Biotechfirma stürzte zunächst um über einen Viertel ab und notierte zuletzt noch um 15 Prozent im Minus bei 64,45 sfr. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat einen Zulassungsantrag für den Hoffnungsträger Ceftobiprol zurückgewiesen und weitere Studien verlangt. Damit könnte Basilea um bis zu drei Jahre zurückgeworfen werden.

Rund ein Prozent verloren auch die defensiven Pharmawerte Novartis und Roche, und der Titel des Nahrungsmittelriesen Nestle. Im Sog von Basilea verloren Actelion 1,3 Prozent.

Erneut schwächere Kurse verbuchten auch die Aktien der Grossbanken Credit Suisse und UBS, die um knapp zwei Prozent tiefer gehandelt wurden. Die Versicherungstitel zeigten sich wenig verändert.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)