(neu: Schlusskurse)
Zürich, 22. Mär (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Montag nur leicht schwächer geschlossen. Nachdem die
US-Aktienmärkte im frühen Geschäft anzogen, holte der Schweizer
Markt unterstüzt von Kursgewinnen beim Börsenschwergewicht
Nestle die Tagesverluste bis Handelsende weitgehend
wieder auf. Unter Druck standen dagegen die Finanzwerte, die
unter Regulierungs- und Zinsängsten litten. Zudem belastete die
anhaltende Verunsicherung im Zusammenhang mit der Verschuldung
Griechenlands die Aktienmärkte.
Der SMI<.SSMI> schloss 0,2 Prozent tiefer auf 6866,43
Punkten. Der breite SPI<.SSHI> verlor 0,2 Prozent auf 5980,88
Zähler.
Nestle legten 1,4 Prozent zu. Dagegen verzeichneten die
Pharmawerte Novartis und Roche Verluste von 0,3
beziehungsweise einem halben Prozent. Laut Händlern litten diese
zur Zeit unter den nach wie vor unklaren Auswirkungen der
US-Gesundheitsreform.
Einen starken Kursrutsch verbuchten die Banken: UBS
verloren zwei Prozent während Credit Suisse 2,2 Prozent
einbüssten. "Der Sektor leidet unter den US-Regulierungsplänen
für die Branche", sagte ein Händler. In Deutschland soll zudem
bei den Banken eine Spezialabgabe eingeführt werden. Mit diesen
Milliardenbeträgen soll Vorsorge für künftige Banken-Schieflagen
getroffen werden.
Die CS-Aktien litten laut Händlern auch darunter, dass die
Ermittlungen gegen mutmassliche deutsche Steuerhinterzieher auch
auf Bankberater ausgedehnt wurden. Die Bank schränkt Reisen
ihrer Mitarbeiter nach Deutschland nun ein. "Die Geschichte ist
aber nicht neu. Die gestohlene Daten-CD wird seit Wochen mit der
CS in Verbindung gebracht", so ein Händler.
Versicherungstitel verloren ein bis zwei Prozent: Swiss
Life sanken zwei Prozent. Grossaktionär Talanx will
Swiss Life nicht übernehmen, so der Vorstandschef des
Unternehmens in einem Finanz und Wirtschaft-Interview.
Die zyklischen Werte holten die frühen Abgaben auf oder
drehten wie etwa ABB (Plus 0,7 Prozent) gar deutlich in
die Gewinnzone.
Die Aktie von OC Oerlikon legte knapp vier Prozent
zu. Gemäss Angaben von Kreisen haben sich die wichtigsten
Parteien auf eine Bilanzsanierung beim hoch verschuldeten
Anlagenbauer geeinigt. Es sei eine Gesamtentschuldung von
deutlich über einer Milliarde Franken geplant, hiess es.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew
Thompson)