(mit Schlusskursen)
Zürich, 21. Okt (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Dienstag in Folge einer schwächeren Eröffnung der US-Märkte im
späten Handel nachgegeben und tiefer geschlossen. Nach wie vor
sei die Verunsicherung über die schwelende Finanzmarktkrise
gross, hiess es im Handel. Gewinnmitnahmen lasteten auf den
Genussscheinen des Pharmakonzerns Roche die mit einem
Minus von mehr als fünf Prozent aus dem Handel gingen. Die Firma
hatte zuvor ihre Quartalszahlen vorgelegt. Diese seien zwar
solide jedoch uninspirierend, sagten Analysten. Herausstachen
dagegen die erstmals gehandelten Aktien der neuen Richemont
mit einem Kurssprung von annähernd vierzig Prozent
hervor.
Im späteren Handel trübten verstärkte Konjunkturängste das
freundliche Umfeld, das von Hoffnungen auf Konjunkturprogramme
beidseits des Atlantiks sowie Anzeichen einer leichten
Entkrampfung im Interbankenhandel genährt worden war.
Der SMI<.SSMI> stieg zunächst bis 6352 Zähler, schloss dann
aber um 0,5 Prozent tiefer auf 6185 Punkten. Der breite SPI
<.SSHI> sank 0,4 Prozent auf 5102 Punkte.
Einen Kurssprung von 38 Prozent auf 25,90 sfr vollführten
die Aktien des Luxusgüterkonzerns Richemont . Sie wurden
erstmals nach der Abspaltung der Beteiligungsgesellschaft Reinet
, in der die Beteiligung am Tabakkonzern BAT
gehalten wird, gehandelt. Verschiedene Analysten empfahlen die
Aktie zum Kauf und setzten Kursziele von über 30 sfr fest. Der
Anstieg von Richemont zog den SMI um rund 70 Punkte nach oben.
Richemont dürften zudem auch von den im September wieder
stärker gestiegenen Uhrenexporte profitiert haben. Die Aktien
von Konkurrentin Swatch rückten ebenfalls fünf Prozent
vor.
Die Titel von Logitech dagegen stürzten um
annähernd neun Prozent auf 18,25 sfr ab. Der
Computerzubehörhersteller hatte eine Gewinnwarnung abgegeben.
Mit einem Minus von lediglich 0,6 Prozent schlossen
Novartis-Aktien deutlich besser als die Genussscheine
der Rivalin Roche. Nach dem kräftigen Anstieg der Vorwoche
litten die Titel unter Gewinnmitnahmen, insbesondere mit Blick
auf die gestern vorgelegten Quartalsergebnisse.
Actelion dagegen legten mehr als drei Prozent zu. Das
Biopharmaunternehmen hatte seine Prognose angehoben und auch die
Analystenprognosen klar übertroffen.
Höhere Kurse sahen auch einzelne Finanz- und Industriewerte.
Dabei fielen die Titel von Swiss Re und
Baloise mit einem Anstieg von 11,8 Prozent bzw. 5,7
Prozent auf. Citigroup und JP Morgan hatten die Swiss Re-Aktie
zum Kauf empfohlen. Die Versicherungsaktien hätten massiv
korrigiert und würden mit sehr tiefen Bewertungen gehandelt,
hiess es.
Konjunkturhoffnungen, Deckungskäufe und die
Ölpreisentwicklung verhalfen einzelnen Industriewerten wie
ABB, Sulzer , Holcim und verschiedenen
Chemietiteln zu einem kräftigen Kursanstieg. ABB wird
zusammen mit der Grossbank Credit Suisse,
Nestle, Synthes und Syngenta am
Donnerstag den Zwischenbericht vorlegen. Während die Papiere von
CS und Nestle nachgaben, legten die anderen "vor den Zahlen" zu.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)