Wow, die Fed hat den Leitzins um 50 Basispunkte gesenkt, und die Wirtschaft zeigt bereits deutliche Reaktionen. Die Zahl der Anträge auf Arbeitslosenunterstützung ist gesunken, und zwei regionale Konjunkturumfragen zeigten im September eine Verbesserung. Gleichzeitig erreichte der Coincident Economic Index im August ein neues Rekordhoch.
Dennoch stellt sich die Frage, ob die Wirtschaft eine so starke Ankurbelung überhaupt benötigt hätte. Es scheint, als habe die Fed eine sanfte Landung bereits erreicht, handelt jedoch schnell, um eine harte Landung zu vermeiden. Die unmittelbarste Auswirkung der Lockerungsmaßnahmen zeigt sich an den Aktienmärkten, die auf neue Rekordhöhen geklettert sind – ähnlich wie in den späten 1990er Jahren. Hier sind einige wichtige Daten, die das unterstreichen:
(1) Anträge auf Arbeitslosenunterstützung
Wie wir im Sommer prognostiziert haben, kommt es auf dem Arbeitsmarkt zu weniger Entlassungen. Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung sind in der letzten Septemberwoche um 11.000 auf 219.000 gesunken – der niedrigste Stand seit Mai. Gleichzeitig gingen die Anträge auf fortlaufende Arbeitslosenunterstützung um 21.000 auf 1,829 Millionen zurück, was auf einen signifikanten Rückgang der Arbeitslosenzahlen hinweist.
(2) Unternehmensstimmung
Der Philly Fed Manufacturing PMI ist im September wieder in den positiven Bereich gesprungen, nachdem der New York Fed M-PMI zu Beginn der Woche bereits stark angestiegen war. Sollte sich dieser Trend auch in den anderen regionalen Fed-Umfragen fortsetzen, wäre dies ein gutes Signal für den nationalen ISM Manufacturing PMI. Besonders hervorzuheben ist der starke Anstieg des Beschäftigungsindex der Philly Fed von -5,7 auf 10,7, was auf eine deutliche Verbesserung der Arbeitsmarktdynamik hindeutet. Gleichzeitig stiegen die Preisdaten sowohl in der New Yorker als auch in der Philly-Umfrage an.
(3) Zusammengesetzte Wirtschaftsindikatoren
Der Coincident Economic Index (CEI) des Conference Boards stieg im August um 0,3 % gegenüber dem Vormonat und erreichte damit ein neues Rekordhoch. Der CEI umfasst Daten wie Beschäftigung, persönliches Einkommen, Umsätze im verarbeitenden Gewerbe und Industrieproduktion – Indikatoren, die traditionell verwendet werden, um Rezessionen zu erkennen. Besonders bemerkenswert ist die starke Erholung der Industrieproduktion nach dem Rückgang im Juli. Zudem zeigt die Korrelation des CEI mit den S&P 500-Gewinnprognosen, dass beide im August Rekordstände erreichten.
(4) Anleiherenditen
Die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihen stieg im Vergleich zum Dienstag um 13 Basispunkte auf 3,75 %. Während die TIPS-Renditen leicht anziehen, steigen die nominalen Treasury-Renditen noch schneller, was darauf hinweist, dass der Anleihemarkt weniger überzeugt davon ist, dass die Inflation in Zukunft sinken wird, insbesondere angesichts der expansiven Maßnahmen der Fed.
(5) Renditekurve
Der Spread zwischen den Renditen der 10- und 2-jährigen US-Staatsanleihen weitete sich auf 0,13 Prozentpunkte aus. Dies deutet darauf hin, dass der Anleihemarkt nicht davon ausgeht, dass die Wirtschaft die durch die Zinssenkung der Fed geschaffenen Impulse tatsächlich benötigt.
(6) Aktienmarkt
Die US-Aktienmärkte legten am Donnerstag zu, angeführt von der Nasdaq. Der Russell 2000, der Small-Cap-Index, stieg jedoch weniger stark als die großen Tech-Werte. Das passt zu unserer Einschätzung, dass die Fed die Zinsen nicht so drastisch senken wird, wie einige Marktteilnehmer erwarten, da die Wirtschaftsdaten robuster als prognostiziert ausfielen. Hätte die Zinssenkung der Fed eine Serie weiterer Zinssenkungen signalisiert, hätten die Small Caps eine deutlich stärkere Erholung gezeigt, da ihre Aktienkurse und Gewinnerwartungen seit Beginn des Zinsanhebungszyklus relativ unverändert geblieben sind.